Stefan Schostok überzeugt mit launiger und kompetenter Rede

LAATZEN. 

Keine Frage: Stefan Schostok wusste heute Abend, worüber er redet: bestens vorbereitet ging er an das Rednerpult und überraschte nicht allein mit launigen Sätzen, sondern ebenso mit einer Fülle von Hintergrundwissen, vor allem historischem. So stellte er den ehemaligen Laatzener Stadtdirektor Erich Panitz in den Mittelpunkt seiner kurzweiligen Ausführungen, und das durchaus mit karnevalistischer Note. Sein Thema: "Laatzen - in Beziehung zur großen Schwester Hannover."

Wo Biber und Betonburgen sich treffen - so stellte Schostok Laatzen hin. Nicht negativ gemeint, denn im Central Park von New York sei das auch nicht anders: aus dem Grünen auf Hochhäuser blicken. Eine ähnliche Sichtweise biete der Laatzener Park der Sinne, das "Woodstock des 21. Jahrhunderts. "Und Laatzen ist älter als Hannover" schob der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Hannover nach. Er frage sich zudem, warum die Hildesheimer Straße in Hannover bis zur Laatzener Stadtgrenze nicht Laatzener Straße heißen würde, das wäre logischer als Hildesheimer Straße.

Schostoks Griff in die Vergangenheit hatte es in sich. "Erich Panitz war in Hannover ein viel beachteter, bewunderter aber auch  dann und wann gefürchteter Mann. Der war nicht ohne." Panitz habe bei der Gebiets- und Verwaltungsreform 1974 in Niedersachsen verhindert, dass Laatzen zu Hannover eingemeindet worden sei und dafür gesorgt, dass die Stadt heute ein Mittelzentrum am Rande der Landeshauptstadt sei. "Es wurden damals heftige Attacken zwischen Laatzen und Hannover ausgetragen." Dass das Messegelände weiter zu Laatzen gehören würde, das habe Panitz allerdings nicht geschafft.

Stefan Schostok lobte Laatzen geradezu über den grünen Klee. "Das Luftfahrtmuseum hier könnte auch Präsident Obama interessieren, wenn er im Frühjahr zur Messe nach Hannover kommt", meint Schostock launig. Klar die Nase vorn habe aber Hannover in Sachen Straßenlaternen. "Wir haben 60 000 davon, ihr nur 3752."

Dass es in Laatzen honorige Persönlichkeiten gab und gibt, dieser Hinweis war Schostok offenkundig ein Bedürfnis. Nach Erich Panitz nannte er Namen wie Jürgen Gansäuer (Landtagspräsident a. D.), Regionspräsident Hauke Jagau und den Bundestagsabgeordneten Dr. Matthias Miersch. "Hier leben Kämpfernaturen - auch wenn sie nicht immer unumstritten waren und sind."

Luisa Oyen bedankte sich bei Stefan Schostok mit einem Buchgeschenk. Zu Beginn des Abends hatte die Stadtverbandsvorsitzende der Laatzener Sozialdemokraten die zahlreichen Gäste begrüßt und einige wie Wolfgang Walther (ehemaliger SPD-Abteilungsvorsitzeneder Laatzen-Mitte sowie später bis 2014 Bürgermeister in Ronnenberg), Thomas Prinz Bürgermeister a. D. der Stadt Laatzen), die stellvertretenden Bürgermeister der Stadt Laatzen, Gerd Apportin (Bündnis 90/Die Grünen) und Siegfried Guder (CDU) sowie die Landtagsabgeordnete Dr. Silke Lesemann willkommen geheißen.

Einen ebenso unverhofften und ungewöhnlichen Auftritt gab es zum Schluss der Veranstaltung: Jürgen Köhne (CDU), Bürgermeister der Stadt Laatzen, hatte in diesem Gebäude eine Abendveranstaltung, und so schaute vorher beim Politischen Aschermittwoch kurz vobei und sprach ein paar wohlgemeinte Worte. 

Den Politischen Aschermittwoch gibt es bei den Laatzener Sozialdemokraten seit 34 Jahren. "Ins Leben gerufen von Rolf Schwichtenberg", erinnerte sich heute Abend auf Anfrage vom LeineBlitz Peter Hellemann, Schatzmeister des SPD-Ortsvereins Laatzen.