Laatzen

Vortragsabend zur Geschichte und Gegenwart rechter Gewalt

[LAATZEN]

Die Ortsgruppe Hannover-Süd der IG BCE lädt für Dienstag, 30. September, von 18 Uhr an zu einem Vortrag mit dem Titel „Geschichte und Gegenwart rechter Gewalt“ in die Gaststätte „Zur Leinemasch“ an der Ohestraße 8 ein. Referentin ist die Diplom-Politologin und freie Journalistin Andrea Röpke.. Kaum jemand kennt sich in der rechtsextremen Szene so gut aus wie die Journalistin Andrea Röpke. Obwohl sie immer wieder bedroht wurde, recherchierte und berichtete sie weiterhin unerschrocken. Die rassistisch motivierten Verbrechen des NationalsozialistischenUntergrunds (NSU) mit vermutlich zehn Morden und mehreren Bombenanschlägenoffenbaren eine neue Dimension rechtsextremer Gewalt. Doch dies ist keinEinzelfall. Seit 1949 haben Rechtsextremisten immer wieder Terrorgruppengebildet, die nach ähnlichem Muster agierten: konspirative Kleinstzellen,Raubüberfälle zur Geld- und Waffenbeschaffung, Anschläge gegen Migranten, politische Gegner und gesellschaftliche Einrichtungen.

Andrea Röpke und ihr Journalistenkollege Andreas Speit haben die Szene über viele Jahre beobachtet und frühzeitig auf diese Gefahren hingewiesen. In ihrem 2013 veröffentlichten Buch "Blut und Ehre" geben sie – gemeinsam mitweiteren Autoren – in reportageartiger Darstellung einen Überblick zur Geschichte des rechtsextremen Terrors in der Bundesrepublik. Der Blickhinter die Kulissen offenbart, dass die Gewalttäter von gestern und heutekeineswegs isoliert tätig sind und dass die von ihnen ausgehende Gefahr vonden Behörden jahrzehntelang unterschätzt wurde.

Ein Brennpunkt in der Region Hannover ist Bad Nenndorf. Seit 2006 versuchen Rechtsextremisten, den Ort zu einem Neonazi-Wallfahrtsort zu machen. Auf sogenannten "Trauermärschen" ziehen sie zum Wincklerbad. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzten britische Besatzungssoldaten das Bad von 1945 bis 1947 alsInternierungslager für NS-Schergen und mutmaßliche Kriegsverbrecher.

Gegen die Rechtsextremisten, die aus dem ganzen Bundesgebiet anreisen, stellt sich jedes Jahr ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis. Einetragende Rolle nehmen dabei der DGB und engagierte Kolleginnen und Kollegender Einzelgewerkschaften ein. 2013 wurde erstmals bereits im Ansatz dieNeonazi-Kundgebung verhindert.

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