Theaterabend im Leine Laden: „Ich, Fritz Haarmann“ zeigt Abgründe einer Stadt

Der Leine Laden an der Hildesheimer Straße 37 wird zur Bühne für ein intensives Theatererlebnis. „Ich, Fritz Haarmann“ ist ein Solo-Stück über den als „Vampir von Hannover“ bekannten Serienmörder, das dessen Lebensgeschichte von der Kindheit bis zur Hinrichtung nachzeichnet. Rainer Künnecke verkörpert Haarmann in einer dichten und eindringlichen Darstellung, die das Hannover der Zwischenkriegszeit lebendig werden lässt.
Das Stück thematisiert nicht nur Gewalt und Verbrechen, sondern stellt Fragen zu Ausgrenzung, gesellschaftlichem Wegsehen und psychischen Grenzerfahrungen. Für Julia Leske, Leiterin des Leine Ladens, ist genau dieser Zugang entscheidend. Das Theaterstück sei eine Herausforderung, aber auch ein Anstoß zur gesellschaftlichen Auseinandersetzung. Daniel Diedrich, Geschäftsführer der Leine VHS Laatzen gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung, hebt die kulturelle Bedeutung des Abends hervor. Kultur müsse allen Menschen zugänglich sein und Räume für Begegnung schaffen.
Die Vorstellung beginnt am Donnerstag, 24. Juli, um 19 Uhr. Einlass ist ab 18.30 Uhr. Der Eintritt ist frei. Gespielt wird in Wohnzimmeratmosphäre auf Sofas, Küchenstühlen und Liegestühlen. Die Leine-Bar bietet Getränke und Snacks gegen eine kleine Spende vor Beginn, in der Pause und nach der Aufführung. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Es stehen 50 Plätze zur Verfügung.
Das Kammerspiel gilt bereits als Kultstück und entfaltet eine Wirkung, die weit über den Abend hinausreicht. „Ich, Fritz Haarmann“ ist ein Theaterabend, der herausfordert und bewegt – mitten im Stadtteil, mitten im Leben.