Hemmingen

ADFC fordert schnelle Entschärfung der „Wilkenburger Spinne“

[WILKENBURG]

Kürzlich hat erneut eine Person mit einem Auto an der Wilkenburger Spinne einen Radfahrenden angefahren und verletzt. Eine Ampelanlage könnte Autofahrende, die aus Hemmingen-Dorf kommen, davon abhalten, spontan in eine Verkehrslücke zu sprinten und dabei die Vorfahrt der Radfahrenden zu missachten. Nach Ansicht des ADFC Hemmingen/Pattensen sollten Stadt, Land und Region die Wilkenburger Spinne kurzfristig mit einem Ampelprovisorium ausstatten und die Situation durch ein Monitoring begleiten. Das wäre laut ADFC eine angemessene Reaktion auf den jüngsten Fahrradunfall an der Hemmingens gefährlichster Kreuzung. Tatenlosigkeit schütze Menschen, die zu Fuß und per Rad unterwegs sind, nicht schnell genug vor Verletzungen oder Schlimmerem.

Die Aussage der Behörden, dass eine Ampelanlage im Hochwassergebiet nicht möglich sei, sei nicht nachvollziehbar. Schließlich gebe es auch Elektroschaltkästen an der Küste und auf den Halligen. Kabel sind wasserdicht, nur die Anschlüsse in den Schaltkästen müssten hoch genug liegen. Näherungssensoren, mit oder ohne KI, und Blinklichter mit der Aufschrift „Achtung Radfahrende” könnten das Bewusstsein für den querenden Radverkehr schärfen.

Aus Sicht des ADFC Henmingen/Pattensen ist diese Forderung die unbürokratischste und schnellste Umsetzung der „Resolution zur Verkehrssicherheitsverbesserung für Radfahrende und zu Fußgehende an der Wilkenburger Spinne/L 389“, die am 22. Mai 2025 vom Rat der Stadt Hemmingen beschlossen wurde. Eine moderne, fehlerverzeihende Infrastruktur, die sich an der Vision Zero orientiert, berücksichtigt, dass Menschen Fehler machen. Sie ist so gestaltet, dass Unfälle vermieden werden. Die Vision Zero wird auch als Orientierung für den Straßenverkehr im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD genannt.

Dies war nicht der erste Unfall, an dem Radfahrer beteiligt waren. Der Unfallatlas belegt: Von 2017 bis 2024 kam es zu zehn gemeldeten Unfällen mit Radfahrerbeteiligung. Allein im Jahr 2024 gab es drei Unfälle. Dabei sind die Unfälle von 2025 sowie nicht gemeldete Unfälle (Dunkelziffer) sind dabei nicht berücksichtigt.

Die Zuständigkeit für die L 389 (Landstraße) liegt bei der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr. Die Region Hannover ist für die einmündende K221 zuständig. Diese Behörden haben entschieden, dass eine Ampel wegen möglicher Hochwassergefahr nicht infrage kommt. Ein Kreisel ist zu teuer. Die Behörden haben in der Hemminger Ausschusssitzung am 7. Mai mündlich und schriftlich klargestellt, dass die Anzahl der Unfälle im Jahr vergleichsweise gering ist. Es wurde festgestellt, dass die Unfallursachen hauptsächlich auf das Fehlverhalten der Verkehrsteilnehmer zurückzuführen sind. Besonders die Nichtbeachtung der bereits vorhandenen Beschilderung sowie der allgemein gültigen gesetzlichen Verkehrsregeln. Der Knotenpunkt sein eindeutig beschildert und bietet gute Sichtbeziehungen. Die Mitglieder des ADFC sehen das völlig anders.

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