SPD: Eine Chance für das Calenberger Land

Demnächst hat der Rat der Stadt Pattensen die Möglichkeit, über den Beginn eines wichtigen überregionalen Projekts abzustimmen: Über die Errichtung eines Naturparks „Deister und Calenberger Land“. Ist diese Idee doch umso interessanter, wenn man bedenkt, dass das Calenberger Land auch den Spitznamen „Die Toskana des Nordes“ trägt. Auch wenn sich die/der eine oder andere ortsansässige Bürgerin/Bürger bei diesem Titel vielleicht etwas verwundert amüsiert zeigen dürfte, so steht doch fest, dass dieser Name nicht einfach von der Hand zu weisen ist.
So ähnelt die Landschaft mit ihren Alleen, Hügeln und Feldern doch sehr der norditalienischen Region, abgesehen davon, dass man natürlich auf Weinberge und Olivenhaine verzichten muss. Hierfür wartet das Calenberger Land jedoch mit Burgen und anderen historischen Bauwerken auf, die dem Gebiet ihren norddeutschen Charme geben. Ebenso ist es berühmt für seine besonders hohe Bodenqualität, die
eine jahrhundertealte Tradition der Landwirtschaft ermöglicht hat. Beste Voraussetzungen also, gemeinsam mit anderen Kommunen des Calenberger Landes, eine Entwicklung eines Naturparks zu überlegen und zu planen, um diese Landschaft noch mehr zur Geltung zu bringen, beziehungsweise den Kulturraum auch für die Nachwelt zu schützen und zu erhalten.
„Pattensen, aber gerade auch unsere ganze Südregion haben viel zu bieten“, so der SPD-Ortsvereinsvorsitzende Lasse Ahrens. „Hier ist es unsere Aufgabe, die Potentiale, die wir haben, umso mehr zu nutzen, als es in der Vergangenheit bisher passiert ist“, so der Pattenser Ratsherr weiter. Gedacht ist bei dem Konzept, nicht nur die Natur selbst in den Vordergrund zu stellen, sondern auch, um die örtliche und regional produzierende Wirtschaft mit in den Prozess einzubinden. „Am Ende des Prozesses soll es darum gehen, das Calenberger Land auch für den Tourismus weiter zu entwickeln und unser Pattensen voranzubringen. Unsere Unternehmen haben echte heimische Produkte im Portfolio, die es noch mehr verdient haben, auch überregionale Bekanntheit zu erlangen“, so der Pattenser SPD-Bürgermeisterkandidat Matthias Friedrichs.
Verwiesen wurde hier vor allen Dingen auf die erfolgreichen Maßnahmen am Steinhuder Meer oder im Weserbergland. „Es ist richtig, dass wir kein Steinhuder Meer haben, aber das benötigen wir auch nicht. Stattdessen bietet unsere Stadt schöne Wäldchen, Seen und hervorragende Wandermöglichkeiten“, sagte Friedrichs. Letztere verdankt Pattensen vor allen Dingen auch dem seit Jahren ehrenamtlich sehr erfolgreich tätigen Wegeteam der Stadt. Die vergangene Sitzung des Bauausschusses hat gezeigt, dass für die Idee selbst noch viel geworben werden muss, wurde sie doch dort mit einer Mehrheit abgelehnt.
„Ich verstehe die Skepsis in vielen Bereichen, jedoch ist es wichtig zu erkennen, dass die positiven Auswirkungen eines Naturparks die möglichen negativen Aspekte weit überwiegen dürften. Gerade in Verbindung mit dem Deister entstehen viele Chancen für unsere heimischen Unternehmen, die auf Tourismus setzen möchten“, so der stellvertretende Bürgermeister weiter. „Wir können hier, typisch norddeutsch, einen Leuchtturm für unsere regionale Entwicklung setzen. Und solche stehen schon einmal etwas weniger in der Toskana“, schloss Friedrichs mit einem Augenzwinkern.