Laatzen

Echt oder KI-Fake? Wie Verbraucher seriöse Online-Angebote erkennen

Ob Reiseportale, Online-Shops oder Vereinswebseiten – immer mehr Informationen erreichen uns heute in standardisierter Form. Künstliche Intelligenz sorgt dafür, dass Texte schneller, fehlerfreier und oft auch klarer erscheinen. Gleichzeitig berichten Nutzer, dass viele Inhalte dadurch austauschbar wirken. Selbst Sam Altman, CEO von OpenAI, bemerkte kürzlich, dass soziale Netzwerke für ihn „sehr fake“ wirken, weil Beiträge zunehmend gleich klingen. Für Verbraucher stellt sich die Frage: Wie lässt sich in dieser neuen digitalen Normalität noch unterscheiden, ob ein Angebot seriös und verlässlich ist?

KI-Inhalte im Alltag – nützlich, aber oft austauschbar

KI-Systeme schreiben Produktbeschreibungen, generieren Hotelbewertungen oder formulieren Hinweise für kommunale Webseiten. In vielen Fällen ist das eine praktische Hilfe: Texte sind sprachlich korrekt, konsistent und leicht verständlich. Doch die Kehrseite zeigt sich ebenfalls: Inhalte wirken häufig sehr ähnlich, kleine Unterschiede zwischen echten Erfahrungsberichten verschwimmen.

Das bedeutet nicht, dass alles manipuliert ist. Vielmehr entsteht ein Effekt der Vereinheitlichung. Verbraucher finden weniger persönliche Details, dafür aber einen Standardtonfall, der seriös und glatt wirkt.: Die Grenze zwischen authentischer Erfahrung und maschinell erstelltem Text ist heutzutage nicht immer leicht zu erkennen.

Praktische Orientierung für Verbraucher

Auch wenn neue Gesetze wie der Digital Services Act oder der AI Act mehr Transparenz schaffen, bleibt die Eigenverantwortung entscheidend. Verbraucherinnen und Verbraucher können schon mit einfachen Schritten die Seriosität eines Angebots besser einschätzen. Ein Blick ins Impressum gehört dabei zu den wichtigsten: In Deutschland ist es Pflicht, dass jede geschäftsmäßige Website eine ladungsfähige Anschrift und klare Kontaktdaten ausweist.

Fehlen diese Angaben oder werden nur Postfächer im Ausland genannt, ist Vorsicht geboten – ganz gleich, ob es sich um Online-Shops für Haushaltswaren, neu gestartete Bildungsportale oder die angeblich besten Online Casinos handelt.

Mindestens ebenso aufschlussreich sind die Inhalte selbst. Authentische Bewertungen enthalten häufig kleine, aber aussagekräftige Details – etwa Hinweise auf die Dauer des Check-ins in einem Hotel, die konkrete Lieferzeit eines Produkts oder die Atmosphäre bei einem Arztbesuch. KI-generierte Texte hingegen bleiben oft vage und wiederholen gängige Phrasen, ohne persönliche Eindrücke zu vermitteln.

Wer beispielsweise unsicher ist, ob etwa das neue deutsche Online-Casino tatsächlich seriös arbeitet, sollte im Internet gezielt nach Test- und Erfahrungsberichten suchen. Gerade unabhängige Fachportale oder etablierte Foren bieten hier zusätzliche Orientierung. In diesem Bereich ist natürlich auch auf eine gültige Lizenz zu achten.

Außerdem empfiehlt es sich, Informationen nie isoliert zu betrachten. Wer denselben Anbieter auf verschiedenen Plattformen prüft, erkennt schneller Muster – etwa ob überall gleichlautende Rezensionen erscheinen oder ob sich Unterschiede in der Detailtiefe zeigen. Besonders im Online-Handel lassen sich so Unstimmigkeiten früh erkennen.

Auch Prüfsiegel können einen Anhaltspunkt liefern: Labels wie Trusted Shops im E-Commerce oder TÜV-Zertifizierungen für technische Dienstleistungen sind kein absoluter Garant, deuten aber auf geprüfte Standards hin.

Nicht zuletzt kann auch die Nähe vor Ort ein wichtiger Faktor sein. Anbieter aus der Region –  vom Handwerksbetrieb über die Apotheke mit Online-Bestellservice bis zum kleinen Fachgeschäft – bieten oft die Möglichkeit direkter Rücksprache. Im Zweifel kann man anrufen oder vorbeischauen und persönlich Kontakt aufnehmen. Diese Transparenz ist ein Vorteil gegenüber anonymen Plattformen, bei denen die tatsächlichen Betreiber schwer zu greifen sind.

Regionale Beispiele und Alltagssituationen

Auch lokale Geschäfte nutzen digitale Kanäle, um mit Bürgerinnen und Bürgern in Kontakt zu treten. Wo es auf persönliche Ansprache ankommt – etwa bei Beratungsleistungen, Vereinsangeboten oder individuellen Erfahrungsberichten – stoßen KI-generierte Texte an ihre Grenzen. Hier bleibt der direkte Kontakt, ob telefonisch, per E-Mail oder im persönlichen Gespräch, der beste Weg, um die Seriosität eines Angebots zu prüfen.

KI prägt den digitalen Alltag – sichtbar in Bewertungen, Produktbeschreibungen und Informationsangeboten. Das führt zu mehr Einheitlichkeit, aber auch zu weniger Individualität. Verbraucher müssen lernen, diese Entwicklung bewusst zu deuten. Gesetzliche Rahmen wie der DSA und der AI Act schaffen dafür eine Grundlage und sorgen für mehr Transparenz.

Am Ende gilt: Wer kritisch liest, auf Details achtet und regionale Anbieter bevorzugt, behält den Überblick. KI ist damit nicht automatisch eine Gefahr, sondern ein Werkzeug, das richtig eingeordnet werden muss.

Quellen:

https://www.techradar.com/ai-platforms-assistants/chatgpt/sam-altman-says-chatgpt-is-making-social-media-feel-fake-yet-hes-one-of-the-main-reasons-its-an-issue
https://digital-strategy.ec.europa.eu/en/policies/dsa-brings-transparency
https://www.bka.de/EN/OurTasks/Remit/CentralAgency/DigitalServicesAct/DigitalServicesAct_node.html
https://www.evz.de/presse/pressemitteilungen/eu-schiebt-missbraeuchlicher-nutzung-von-ki-den-riegel-vor.html
https://www.trustedshops.de
https://www.tuev-nord.de/de/dienstleistungen/auditierung-und-zertifizierung
https://www.evz.de/presse/pressemitteilungen/eu-schiebt-missbraeuchlicher-nutzung-von-ki-den-riegel-vor.html
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