Laatzen
Freitag, 27.11.15 - 16:02 Uhr

Luisa Oyen nimmt die Herausforderungen an

Die neue SPD-Ortsvereinsvorsitzende geht ihren Freizeitjob engagiert an

Luisa Oyen ist seit Mittwochabend die Vorsitzende des SPD-Ortsvereins Laatzen.Aufn.: Reinhard Kroll

Sie will weder Alleinunterhalterin noch Hoffnungsträgerin sein, aber das Wohl und Wehe der Laatzener Sozialdemokraten liegt der neuen Vorsitzenden schon am Herzen. Besonders der bevorstehende Wahlkampf der Kommunalwahl 2016 ist für die 32-jährige Rethenerin eine große Herausforderung. Dabei setzt sie auf Teamarbeit, sie fühlt sich als Rädchen einer Maschinerie.

LAATZEN. 

Natürlich hat Luisa Oyen kein Drehbuch für das, was sie in den nächsten Wochen und Monaten erwartet. Konkrete Vorstellungen hegt sie jedoch schon. Dabei wird der Wahlkampf für die Kommunalwahl im September 2016 einen breiten Raum einnehmen. "Der Wahlkampf wird zur primären Angelegenheit", betont die neue Vorsitzende. "Wir stellen mit unseren Partnern im Rat - die Bündnisgrünen und die Linken - noch die Mehrheit im Rat der Stadt Laatzen, und das soll sich nicht ändern." Aber bei allem Wohlwollen für diese Partnerschaft sei sich im Wahlkampf jede Partei zunächst selbst am nächsten, kämpfe dabei nicht für andere.

 

Der Vorsitz der Laatzener Sozialdemokraten ist nicht gerade ein beliebter Freitzeitjob unter den Genossen, er glänzt mehr durch Fluktuation denn durch Kontinuität. Ob sich das durch Luisa Oyen ändert, bleibt abzuwarten. "Ich strebe schon Kontinuität an", sagt die junge Frau aus Rethen. Sie will keinesfalls das Blaue vom Himmel versprechen, aber sie macht durchaus den Eindruck, dass sie etwas bewegen möchte. Und das etwas länger.

 

Luisa Oyen, seit 2011 mit Sitz und Stimme im Rat der Stadt, musste keine Hausmacht um sich sammeln, um Mittwochabend gewählt zu werden. Das Ergebnis war zwar knapp, aber durchaus ein Vertrauensvorschuss. Sie hinterließ in ihrer Vorstellungsrede sowie in der sich anschließenden wörtlich zu nehmenden Fragestunde einen souveränen Eindruck. Und sie hat deutlich gemacht, dass mit ihr ein Alleinunterhaltertum nicht zu machen ist. "Ich habe erfahrene Mitglieder im Vorstand", sagt sie. "Ich werde ganz sicher von deren Erfahrungen profitieren."

 

Ratsmandat ist eine Sache, Parteiarbeit eine andere. Das weiß Luisa Oyen nur zu gut. Sie möchte als Vorsitzende das Parteileben mehr in den Mittelpunkt rücken. "Das ist für viele Parteimitglieder so etwas wie ein Vereinszugeghörigkeit", sagt sie. "Und die haben Bedürfnisse." Geselligkeit spiele diesbezüglich eine Rolle. "Ein freundschaftliches Parteileben hilft weiter." Sie will sich nicht damit begnüngen, Platzhalterin zu spielen, sondern zusammen mit den anderen einiges in Bewegung zu setzen.

 

Luisa Oyen hat bei den Laatzener Sozialdemokraten kein Himmelfahrtskommando übernommen, muss keine Feuerchen austreten. Aber sie befindet sich auch nicht in einer Lage, die als komfortabel einzustufen ist. Die SPD hat bei der Kommunalwahl 2011 ihre absolute Mehrheit im Rat der Stadt verloren und 2014 wurde der sozialdemokratische Bürgermeister Thomas Prinz abgewählt. Mit großen Pannen ist die SPD zwar in dieser Legislaturperiode nicht unangenehm aufgefallen, aber Großes kann sie sich auch nicht an den Hut stecken.

 

"Oft kommen Beschlüsse bei der Bevölkerung nicht richtig rüber", meint die neue Vorsitzende. Diesbezüglich sei mehr Transparenz zu schaffen. "Wir müssen mehr Verständnis für das wecken, was wir wollen."

 

Nein, Einpeitscherin wird Luisa Oyen nie und nimmer sein. Aber ein bißchen mehr als Wind wird sie säen müssen, wenn sie Sturm ernten will. Und Sturm bedeutet nichts anderes als das: die Mehrheit im Rat - zumindest mit Gruppenpartnern - zu erobern beziehungsweise zu verteidigen.

 

 

 

 

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