Sarstedt
Sonnabend, 12.08.17 - 10:31 Uhr

Hochwasser: Sind Schutzwände erforderlich?

Ratsmehrheit stellt entsprechenden Antrag

Für den Dickebast ist Hochwasserschutz für die Ratsgruppe SPD/FDP ein Thema.

Die Verwaltung der Stadt Sarstedt soll prüfen oder prüfen lassen, wo genau und in welchem Umfang mobile Hochwasserschutzwände in Sarstedt notwendig erscheinen. Ferner sind die Kosten dieser Hochwasserschutzmaßnahmen zu ermitteln und den Ratsgremien für weitere Beratungen sowie Entscheidungen vorzulegen. Darüber hinaus soll die Verwaltung mit den Einsatzkräften vor Ort abstimmen, inwieweit zusätzlich die Anschaffung von Deichschläuchen vom Typ "Tiger Dam" angeraten ist. Über das Ergebnis dieser Abstimmung sind die Ratsgremien zu unterrichten. Das beantragt die SPD/FDP-Gruppe im Rat der Stadt Sarstedt.

SARSTEDT. 

Von dem vielzitierten hundertjährigen Hochwasser blieb Sarstedt in seiner jüngeren Geschichte verschont. In einem solchen Fall rechnen die Experten beispielsweise im Bereich des Dickebasts mit einem Wasserspiegel von bis zu 2,5 Meter über Auenkante. Entsprechend gewaltig erscheinen die mittelfristigen Planungen zur Abmilderung einer solchen Katastrophe: Ein bis zu 2,7 Meter hohes Dammbauwerk von etwa einem Kilometer Länge entlang des Dickebasts bis zum Ende der Wohnbebauung in der Giesener-Straße, eine 400 Meter lange und bis zu 1,1 Meter hohe Hochwasserschutzwand im Bereich des Bruchgrabens und die nahezu vollständige Eindämmung der zentralen Ortslage Ruthe.

 

Diese Projekte werden Sarstedt vor große finanzielle Herausforderungen stellen und erscheinen nur deshalb realisierbar, weil in den kommenden Jahren mit der Auflage entsprechender Förderprogramme zu rechnen ist, in deren Rahmen 50 bis 70 Prozent der anfallenden Kosten übernommen werden könnten, schreiben Sozialdemokraten und Liberale in ihrer Antragsbegründung.

 

Zur Entschärfung der aktuellen Hochwasserlage vor knapp zwei Wochen haben neben vielen fleißigen Händen vor allem Sandsäcke und Pumpen beigetragen. Die entsprechenden Dammbauwerke an der Holztorbrücke und in benachbarten Straßen waren unübersehbar. Schutzwälle aus Sandsäcken sind in der Herstellung zeit- und arbeitsintensiv. In Anbetracht der regelmäßig wiederkehrenden Hochwassersituation in Sarstedt (2007, 2013 und 2017) erscheinen Vorkehrungen sinnvoll, die zukünftig auch die Verwendung sogenannter "mobiler Hochwasserschutzanlagen" erlauben. Bei solchen Systemen ermöglichen bodengleich montierte Stahlankerplatten im Hochwasserfall die vorübergehende Befestigung senkrechter Stützen zur Aufnahme waagerechter Dammbalken. Die Vorteile dieser vielerorts bereits erfolgreich eingesetzten mobilen Hochwasserschutzwände liegen nach Ansicht der Antragsteller klar auf der Hand: Sie sind im Bedarfsfall in relativ kurzer Zeit und mit verhältnismäßig wenig Personal aufzustellen und entlasten damit auch die Einsatzkräfte erheblich. Darüber hinaus führen mobile Schutzwände außerhalb ihrer unmittelbaren Verwendungszeiten zu keiner nennenswerten Beeinträchtigung des Stadtbildes. Die Akzeptanz auf Seiten der Bürgerinnen und Bürger sei entsprechend groß.

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