Laatzen
Montag, 19.03.18 - 12:31 Uhr

Schüler der Erich-Kästner-Oberschule präsentieren Ergebnisse aus dem Projekt „Weimar und Buchenwald – mehr Widerspruch geht nicht!“

Die Schüler aus der Klasse 10H1 präsentieren am Freitag, 16. März, im Forum der Erich-Kästner-Oberschule Laatzen die Ergebnisse des Projekts "Weimar und Buchenwald – mehr Widerspruch geht nicht!" im Bundesprogramm "Demokratie leben!".

LAATZEN. 

Im Rahmen des Projektes "Weimar und Buchenwald - mehr Widerspruch geht nicht!" haben 14 Schüler der Klasse 10H1 zusammen mit zwei Lehrern vom 18. bis zum 20. Dezember die Stadt Weimar und das nur wenige Kilometer entfernte Konzentrationslager Buchenwald besucht.

 

Im Rahmen dieser dreitätigen Exkursion sollten die Jugendlichen literarische und politisch-historische Zusammenhänge als Grundlage fundierter eigener Meinungsbildung erfahren, begründen und darstellen können. Am Freitag, 16. März, hat die Gruppe ihre Arbeitsergebnisse im Forum des Erich-Kästner-Schulzentrums vorgestellt. Den dreitägigen Besuch haben die Schüler als sehr kontrovers wahrgenommen.

 

"Weimar ist eine beeindruckende Stadt, die stark mit Persönlichkeiten wie Goethe, Schiller und Anna Amalia verbunden ist", berichtete die 18-jährige Schülerin Giulia Capalbo. Im Rahmen einer Stadtführung haben die Jugendlichen bedeutende Orte in der Stadt besucht und dabei auch nähere Informationen über Goethe und Schiller erfahren. "Am zweiten Tag sind wir dann in das nahe gelegene KZ Buchenwald gefahren. Es war sehr kalt, wir konnten uns richtig vorstellen wie die Leute dort in ihrer dünnen Bekleidung herumgelaufen sind und gefroren haben", so Capalbo.

 

Einen Teil dazu beigetragen habe dabei auch die im Konzentrationslager ausgestellte Kleidung. Beeindruckend seien zudem die dort zu sehenden Dokumente der Häftlinge gewesen. "Es waren auch noch die Öfen zu sehen, wo die Leichen aufeinandergestapelt und verbrannt wurden", berichtete die 16-Jährige Schülerin Larissa Waldner über die beklemmenden Erfahrungen. "Der Besuch ging uns allen wirklich sehr nahe", ergänzte ihre Mitschülerin Giulia Capalbo. "Nicht jede Klasse hat so die Chance, eine solche Studienfahrt zu unternehmen", freute sich Larissa Waldner über die Förderung im Rahmen des Bundesprogramms "Demokratie leben!". "Das ist etwas ganz anderes als ein Geschichtsbuch aufzuschlagen oder sich Bilder anzugucken. Man lernt sehr viel, ich halte so einen Besuch auch für andere Schulklassen für sehr sinnvoll."

 

Im Rahmen eines Projekttages hatte sich die Klasse 10h1 im Vorfeld auf den Besuch in Weimar und Buchenwald vorbereitet. "Man kann viel darüber sprechen, es ist aber etwas ganz anderes, das alles mal real zu sehen", so Capalbo. Im Anschluss an die Fahrt haben die Schüler Plakate erstellt, mit denen sie ihre Ergebnisse und Erfahrungen dokumentieren.

 

"Es ist uns wichtig, dass die Schüler nicht nur in Laatzen und der Region mit der Geschichte auseinandersetzen", ergänzte Geschichtslehrer Christoph Kohlrautz. "Bei dem Besuch konnten die Schüler hautnah erleben, wie es den Menschen damals ergangen ist." Dies sei auch für die persönliche Biografie der Jugendlichen wichtig. Im Rahmen des Besuchs sollten die Schülerinnen und Schüler die freiheitlich-demokratische Staatsform als schützenswerte politische Grundordnung für sich und andere erfahren und lernen, wie sie fadenscheinigen neonazistischen, antidemokratischen und religionsfanatischen Anfeindungen begegnen können. "Wir haben gesehen, wie es laufen kann, wenn es keine Demokratie gibt und nur ein einziger Mensch das Sagen hat", berichtete Capalbo. "Wir nehmen dadurch auch viel für uns selbst mit. Es ist uns allen noch einmal klar geworden, dass wir sehr froh sein können, in einer Demokratie zu leben."

Du willst immer über die neuesten Nachrichten aus
Hemmingen, Laatzen, Pattensen und Sarstedt
informiert werden? ->>> KLICKE "GEFÄLLT MIR"!