Sport
Sonnabend, 18.08.18 - 07:30 Uhr

Motoball: "Unglaubliche Eindrücke gewonnen"

Tobias Hahnenberg ist bei der EM in Russland in sechs Spielen am Ball

Tobias Hahnenberg, Spielertariner des Motoball-Bundesligisten MSC Pattensen, spielt bei der Europameisterschaft in Russland für die deutsche Nationalmannschaft und ist bei allen sechs spielen dabei.R. Kroll

Zwar war die Motoball-Europameisterschaft in Russland für den Pattenser Tobias Hahnenberg bereits die dritte EM-Teilnahme, aber die gewonnenen Eindrücke haben bei ihm neue Spuren hinterlassen. "Es hat viele schöne Momente gegeben ", sagt er gegenüber dem LeineBlitz. "Da ist einiges hängen geblieben." Dass die Deutschen die Bronzemedaille mit nach Hause gebracht haben, ist ein besonderes Erfolgserlebnis der achttägigen Reise.

PATTENSEN. 

"Moskau ist sehr schön, die umliegenden Orte allerdings sehr ärmlich", hat der 26 Jahre junge Pattenser beobachtet. Es sei aber trotzdem etwas Anderes gewesen als die Titelkämpfe in Holland und Frankreich. Und sportlich? "Viel dazu gelernt", antwortet Tobias Hahnenberg. Er war der einzige Feldspieler aus der Nordliga, lediglich ein Torwart von Tornado Kierspe war mit dabei, der Rest stammt aus den Vereinen der Bundesliga Süd. "Im Süden Deutschlands wird nun einmal anders, wesentlich besser und konzentrierter Motoball gspielt als bei uns im Noden", sagt er. Aber das sei für ihn letztlich nichts Neues.

 

Für Tobias Hahnenberg persönlich hat Russland  trotzdem sportlich einiges gebracht, der Mensch lernt schließlich nicht aus. Immerhin war er in allen sechs Partien der deutschen Nationalmannschaft dabei. Für seinen Auftrag als Spielertrainer beim MSC Pattensen dagegen jedoch eher weniger. "Weil das hier nicht umzusetzen ist, was in der Bundesliga Süd beziehungsweise in der Nationalmannschaft abläuft und Tagesgeschäft ist", zeigt er sich als Realist. "Die Herausforderungen beim MSC Pattensen sind mit denen von Puma Kuppenheim oder MSC Ubstadt-Weiher nicht vergleichbar." Apropos Puma Kuppnenheim: "Ich hätte zu diesem Verein wechseln können - mit Wohnung und Arbeitsplatz -  aber in unsere Familienplanung hat das nicht so wirklich gepasst", betont Hahnenberg seine Bodenständigkeit.

 

Nun ist er seit dem Frühjahr Spielertrainer beim MSC Pattensen, hat sein dreijähriges Gastspiel beim beim 1. MSC Seelze beendet. "Wir sind davon ausgegangen, dass mein erstes Jahr hier in Pattensen eine Testphase sein wird und dem Aufbau der Mannschaft dient", nennt er das Planspiel. "Vom zweiten Jahr an soll es aber erfolgreich sein." Damit meint er nichts anderes als das: Gewinn der Nordmeisterschaft. Das ist auch 2018 noch möglich, aber nicht mehr aus eigener Kraft und mehr theoretischer Natur. Die Pattenser müssten ihre drei noch ausstehenden Spiele gewinnen - was nicht unmöglich ist - und Spitzenreiter 1. MSC Seelze darüber hinaus noch eine Partie neben der gegen die Pattenser verlieren. "Realistisch erscheint mir das aber nicht", sagt Tobias Hahnenberg. Allerdings wäre auch der 2. Platz in der Abschlusstabelle in der Saison 2018 bereits ein feiner Erfolg. Der setzt aber einen Sieg nächsten Sonntag beim Tabellenzweiten Tornado Kierspe voraus.

 

Bei der EM hat Tobias Hahnenberg gegen Profis mit täglichem Training die Kräfte gemessen, zumindest im Spiel gegen die Russen. In der Bundesliga geht es ausnahmslos mit und gegen Amateure. Womöglich kann der Spielertrainer des MSC Pattensen das eine oder andere an seine Mannschaft vermitteln, was er in Russland gesehen und erfahren hat - auch wenn es nur geringfügig umzusetzen ist.

 

Tobias Hahnenberg kennt ein anderes, wesentlich höheres Motoball-Niveau - etwas davon könnte durchaus beim MSC Pattensen hängen bleiben. Jedenfalls wird der Spielertrainer des MSC Pattensen seine Mannschaftskollegen für die drei restlichen Saisonspiele anstacheln wollen, damit sie hoch motiviert diese Aufgaben angehen. "Wie es auch kommt - wir wollen in den drei verbleibenden Spielen Vollgas geben", betont Hahnenberg. Und das meint er im Sinne des Wortes.

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