Neujahrsempfang lockt wieder 500 Besucher an

LAATZEN. 

Bürgermeister Jürgen Köhne begrüßte die Gäste mit den Worten "Meine Damen und Herren, seit alters her gibt es nur einen Beruf, der das Glück quasi personifiziert - Der Schornsteinfeger" und hieß damit gleichzeitig den Laatzener Schornsteinfeger Thomas Lissner willkommen, der aus berufenem Munde das Glück zum Jahresanfang professionell an alle Anwesenden überbrachte. Viele Laatzenerinnen und Laatzener hatten sich auf den Weg zum Empfang im Forum der Albert-Einstein-Schule gemacht, um "gemeinsam das öffentliche Leben in unserer Stadt im neuen Jahr zu starten. In diesem Jahr haben wir eine sehr lebendige und abwechslungsreiche Veranstaltung zusammengestellt - also ein "lebendiger Auftakt 2019 für eine lebendige Stadt", so Jürgen Köhne zu Beginn. Bevor Bürgermeister Jürgen Köhne auf das Jahr 2018 zurückblickte, erinnerte er an den am 12. November verstorbenen Ehrenbürger Laatzens, Henry Korman: "Wir haben mit Henry Korman nicht nur einen Ehrenbürger verloren, der sich um unsere Stadt in hervorragender Weise verdient gemacht hat und dem unser großer Dank gebührt. Viele von uns haben auch einen guten Freund und herzensguten Menschen verloren, den wir sehr vermissen und nie vergessen werden." In einer kurzen Übersicht erinnerte Jürgen Köhne an die Ereignisse des vergangenen Jahres. Das waren zum einen die Feierlichkeiten zu 50 Jahren Stadtrecht Laatzen mit Festakt, Wanderung durch Laatzen und weiteren Aktionen, aber auch Bauvorhaben wie die Grundsteinlegung der neuen Feuerwache oder den Bau drei neuer Kitas. Der Neubau des Rathauses wurde beschlossen, der Seniorenbeirat neu gewählt.

Als ein besonderes Projekt, das im Rahmen des Bundesprogramms Demokratie leben! Aktiv gegen Rechtsextremismus, Gewalt und Menschenfeindlichkeit" vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, durchgeführt wurde, wurde das Video "Dem Grundgesetz auf den Grund" vorgestellt. Dieses Video entstand gemeinsam mit Jukus e.V, dem Rapper Spax und den Schülerinnen und Schülern der Förderschule Am Kiefernweg. Spax erläuterte, was das besondere an dem Projekt war, "dass die Schülerinnen und Schüler dort abgeholt wurden, wo sie stehen. Man muss Ihnen zeigen, Ihr seid toll, in dem was ihr macht." Das Video zeigt eindrücklich, was die Kinder und Jugendlichen aus dem Projekt mitgenommen haben - ein Verständnis des Grundgesetzes und den Grundrechten. Als ein exemplarisches, ehrenamtliches Projekt hat sich die Fairtrade-AG der Albert-Einstein-Schule vorgestellt. Gemeinsam mit ihrem Lehrer Alexander Poth stellten sie ihre Pläne vor.

Als besondere Aktion wurde zugunsten der AG ein von Fritz Willig gespendetes Hannover 96-T-Shirt mit Original-Spielerunterschriften versteigert. Das Ergebnis der Versteigerung steht noch aus - und wird in den nächsten Tagen bekannt gegeben. Mit dem Erlös werden neue Aktionen der AG finanziert.

2018 war ein sportliches Jahr für Laatzen. Beim Neujahrsempfang ehrte der Sportring, vertreten durch Jürgen Vollmer, die Sportlerinnen und Sportler des Jahres. Mit einem Dank an die "gute Zusammenarbeit des Sportringes und des Teams Bildung und Sport der Stadt Laatzen ebenso wie an die Trainerinnen und Trainer sowie Betreuungspersonen, ohne die sportliche Leistungen gar nicht möglich wären" begann die Laudatio Vollmers auf die zu ehrenden Sportlerinnen und Sportler. Sportlerin des Jahres 2018 ist die 16-jährige Schwimmerin Madlen Wendland von der SG Rethen Sarstedt. Seit 2010 trainiert sie im Sport- und Leistungszentrum Hannover. Dort steht zwei bis drei Mal in der Woche ein Frühtraining an. Pro Schwimmeinheit absolviert sie dort sieben Kilometer. Ihre Wettkampferfolge können sich sehen lassen: Bei der Landes-Kurzbahnmeisterschaft im Stadionbad Hannover sammelte sie in ihrem Jahrgang neun Medaillen. Darunter sechsmal Gold, zweimal Silber und einmal Bronze. Sie wurde zweifache Norddeutsche Jahrgangsmeisterin über 100 und 200 Meter Schmetterling. In Berlin wurde sie im Juni 2018 bei den Deutschen Jahrgangsmeisterschaften über 200 Meter Schmetterling erste und hat den Bundeskaderstatus erreicht. Bei den Sportlern geht die Nominierung an den 65-jährigen Country- und Westerntänzer Rüdiger Jüstel vom TSV Rethen. Er machte sein Hobby zum Beruf und belegte verschiedene Tanzkurse, darunter 2012 auch einen Linedance-Kursus und erwarb die Trainerlizenz. Mit den ersten großen Turnieren startete er 2015 und wurde 2017 Norddeutscher Landesmeister und Deutscher Meister. Bei den Berlin Open im März 2018 landete er auf dem zweiten Platz. Zudem gewann er im im vergangenen Jahr die Internationale Deutsche Meisterschaft und wurde dann sogar im niederländischen Egmond in seiner Altersklasse Gold Europameister im Country- und Westerntanz. Bei dieser im Dezember stattgefundenen Meisterschaft belegte er den vierten Platz. Als Mannschaft des Jahres wurde das weibliche C-Jugend Handball-Team der HSG Laatzen-Rethen ausgezeichnet. Die Mannschaft schaffte den Klassenaufstieg in die Handball Landesliga Süd. Die jungen Frauen spielen seit November in der für ihre Altersklasse zweithöchsten Spielklasse in Niedersachsen. Mit einer Sonderauszeichnung wurde die Selbstverteidigungssportgruppe Ki Tai Jutsu vom BSV Hannovera Gleidingen bedacht. In den zurückliegenden 20 Jahren hat sich diese Gruppe zu einer aktiven Gemeinschaft entwickelt. Zu dieser gehören 60 trainierende Kinder, Jugendliche und Erwachsene im Alter zwischen fünf und 50 Jahren. Als treibende Kraft bezeichnete Jürgen Vollmer die Trainerin und Spartenleiterin Dr. Birthe Gericke, die 'ihren' Sport bereits seit der Kindheit ausübt.

Neu war, dass dieses Jahr eine dritte Ehrung erfolgte: Dr. Matthias Miersch, Mitglied des Deutschen Bundetages, wurde von Jürgen Köhne mit der Ehrennadel in Gold für seine 27-jährige Mitgliedschaft im Rat der Stadt Laatzen geehrt. Und auch Dr. Jan Arning, Hauptgeschäftsführer des Niedersächsischen Städtetages, ehrte die Verdienste Mierschs und betonte dessen unermüdlichen Einsatz für die Themen Jugend und Jugendförderung.

Der Handwerker Selim Malkoc aus Laatzen-Mitte wurde mit dem Couragepreis ausgezeichnet, nachdem er sein Werkzeug mit einem GPS-Sender versehen hatte und dadurch die Polizei auf die Spur der Diebe führte. Dieses Jahr feierte der Laatzener Couragepreis ein Jubiläum, wurde er doch bereits zum zehnten Mal verliehen. Für den neuen Leiter des Polizeikommissariats Laatzens, Roland Einbrodt, war es das erste Mal, dass er diesen Preis verleihen konnte - jedoch wie er Bürgermeister Jürgen Köhne versicherte: " er habe fest vor, noch weitere Jahre des Couragepreis auf dem städtischen Neujahrsempfang zu vergeben." Nachdem Selim Malkoc bereits zum vierten Mal Opfer eines Autoaufbruches geworden ist, bei dem ihm wiederholt wertvolles Werkzeug gestohlen wurde, hatte er sein Werkzeug mit einem GPS Ortungssystem versehen. Als sein Fahrzeug im Oktober 2018 ein weiteres Mal aufgebrochen wurde, konnte er anhand der Ortung die Verfolgung aufnehmen. Auf seinem Weg informierte er die Polizei, die daraufhin die Täter weiter verfolgen und schließlich in Sachsen-Anhalt stellen konnte. In seinem Kofferraum befanden sich nicht nur die Werkzeuge Malkocs, sondern darüber hinaus auch noch weiteres Diebesgut. Selim Malkoc wurde die Auszeichnung zuteil, "da er besonnen und mit der Polizei abgestimmt, vorgegangen ist, ohne sich selbst oder andere zu gefährden", so Einbrodt. "Wichtig ist es immer aufmerksam zu sein. Er wünsche sich eine wachsame Gesellschaft, wo jeder über die eigenen Belange hinaus, Hilfe leistet oder die Polizei ruft."

Das Jugend-Orchester LaWinds unter der Leitung von Ulrich Bernert und Stefan Schwalghin hat auch dieses Jahr den musikalischen Rahmen des Neujahrsempfanges übernommen.