Hemmingen
Freitag, 19.04.19 - 12:24 Uhr

Römerlager: Bürgermeister bezieht Stellung

Bürgermeister Claus Schacht zeigt bezüglich des Römerlagers in Wilkenburg aktuell wenig Verständnis für das "Schwarze-Peter-Spiel" zwischen der Region Hannover und dem Land Niedersachsen.

WILKENBURG. 

"Der Rat der Stadt Hemmingen hat im März 2017 eine eindeutige und fundierte Stellungnahme im Rahmen einer Resolution abgegeben, die bislang in keiner Weise angemessen gewürdigt wurde", so Schacht. "Ganz im Gegenteil: im Moment sind wir zum Spielball bürokratischer Fachinteressen geworden. Statt eine Entscheidung zu treffen, wartet man mehr oder weniger auf Godot. Die Versorgung mit Kies in diesem Land wird nicht zusammen brechen, wenn man die größentechnisch relativ bescheidene Fläche raumordnerisch als zu schützendes Denkmal definieren würde."

 

Bereits vor zwei Jahren habe sich der Rat der Stadt Hemmingen einstimmig gegen eine Auskiesung der Fläche zwischen Wilkenburg und Arnum ausgesprochen. Dabei spielten der "Schutz und die Bewahrung des historischen Erbes der Stadt Hemmingen" eine besondere Rolle. Außerdem befürchtete der Rat der Stadt, erhebliche "Lärm- und Umweltbelastungen", die durch die jahrelange verkehrliche Belastung entstehen würden. Bislang haben sich weder die Region Hannover noch das Land Niedersachsen mit den nachhaltigen und umfassenden Argumenten der Stadt Hemmingen, sowie zahlreicher Anwohner ernsthaft auseinandergesetzt.

 

Auch die fundierten Argumente der RÖMER LEINE AG und deren zahlreiche Unterstützer werden sanft weggelächelt. Dass im Rahmen einer Landtagspetition nun mehr als 5000 Menschen sich aktiv eingebracht haben, sollte alle Fachleute und politisch Verantwortlichen aufhorchen lassen. Stattdessen ist ein nicht nachvollziehbarer Streit zwischen den Fachleuten der beteiligten Fachabteilungen von Region und Land entbrannt.

 

Schacht fordert: "Das Römerlager sollte als einmalige Chance begriffen werden, historisch bedeutsame Zusammenhänge vor Ort erklären zu können. Die konzeptionelle Entwicklung eines außerschulischen Lernortes sollte als Chance begriffen werden. Schüler und Studenten hätten hier die außergewöhnlich seltene Chance, im Rahmen von eigenen praktischen Grabungen nachhaltige Erfahrungen zu machen. Diese Chance gibt es nicht so oft in unserem Land. Das Land Niedersachsen sollte sich ernsthaft mit dem Gedanken auseinandersetzen, in Wilkenburg etwas Außergewöhnliches zu entwickeln, das weit über die Grenzen Niedersachsens hinaus strahlen würde."

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