"Allez les boules" - TSV Rethen veranstaltete Boule-Festival

RETHEN. 

Die Spielformel klingt erst einmal simpel: Die großen Metallkugeln müssen möglichst nah an das Schweinchen, so nennen Insider die kleine Holzkugel, gelegt werden. Bereits Freitag ging es bei einem Zwickelturnier heiß her. Trotz anfänglichen Regens und Unwetterwarnungen waren 112 Spieler in 56 Teams auf den Plätzen. Diese wurden für ihre Spielwut mit den letzten und einzigen Sonnenstrahlen des Tages belohnt. Der erste offizielle Turniertag am Sonnabend startete morgens um acht Uhr mit einem Frühstück für die angereisten Camper und bereits eintreffenden Gäste. Pünktlich um zehn Uhr ging es für die 256 Spieler, in 128 Teams, auf die 64 Bouleplätze.

Sonnabend wurde die Vorrunde des Lion-Rouge gespielt. Parallel zu den Vorrunden hatten jeder die Chance beim sogenannten Ferkel-Wemsen attraktive Minipreise zu gewinnen. "Das Lion Rouge ist in der Boule-Szene international bekannt und hat Festival-Charakter. Die ersten Teilnehmer reisten bereits am Donnerstag mit ihren Wohnmobilen, Wohnwagen und Zelten an" berichtet Rethens TSV-Petanque-Chef Frank-Peter Zipperling. "Wir haben sogar Teilnehmer aus Schweden und Belgien" erklärt er weiter.

Zipperling und ein Festausschuss von zehn Mitgliedern organisierten seit rund einem Jahr Niedersachsens größtes Bouleturnier. Das Lion Rouge fand das sechste Mal in Folge statt. Die Startplätze sind heiß begehrt und werden fair per Losentscheid vergeben. Der Boulespieler an sich spielt gerne, daher fand am Abend des Sonnabends das Partylöwen-Turnier statt. Es wurde im Super-Mêlée gespielt. "Jeder Teilnehmer spielt jede Runde mit einem zufällig ausgelosten Partner. So lernen sich die Teilnehmer untereinander besser kennen und die Atmosphäre wird familiärer" erklärt Nils Allwardt von der Turnierleitung. Bei Musik und buntem Licht wurde bis spät in die Nacht gespielt, getanzt und gefeiert. Die sechzig Helfer aus der Boulesparte des TSV Rethen und viele Freunde des Boule sorgten für ein Rundum-Wohlfühlprogramm. 

Sonntag starteten die Hauptrunden mit Wolken am Himmel und guter Laune bei den Teilnehmern. Ein zweites Turnier für die bereits am Sonnabend ausgeschiedenen Teilnehmer, die "Trophée du Dimanche", fand Sonntag parallel statt. Den Turniersiegern winkten Bargeld in Höhe von maximal 320 Euro, Medaillen und gehäkelte Löwen. "Die meisten Teilnehmer sind ganz vernarrt in die kleinen Löwen, die eine Sonderanfertigung sind und in Handarbeit von unserer Mitspielerin Bärbel hergestellt werden" weiß Zipperling zu berichten.

Sigi Ress vom PCNC aus Nürnberg nahm das erste Mal am Turnier teil und zeigte sich begeistert. "Es ist eine tolle Atmosphäre. Alle sind gut gelaunt und entspannt." schwärmt der Bayer. Die Boulisten des TSV Rethen können auf ein erfolgreiches Turnierwochenende zurückblicken, obwohl keiner von ihnen auf dem Platz stand. Alle Mitglieder haben sich um das Wohl der vielen Gäste gekümmert. Das Sporthotel am Erbenholz war bereits am Sonnabendmorgen für 2020 ausgebucht. Denn nach dem Lion Rouge ist vor dem Lion Rouge.