Laatzen
Montag, 09.09.19 - 11:30 Uhr

Verwaltung setzt auf Ökostrom in städtischen Einrichtungen

Die CO2-Emissionen durch Stromverbrauch der Kommune Laatzen sinkt 2019 und 2020 durch Ökostrom deutlich.

LAATZEN. 

Weniger CO2 soll durch die Straßenbeleuchtung und viele Gebäude der Stadt Laatzen ausgestoßen werden. Die Straßenbeleuchtung im Stadtgebiet Laatzen wird bereits seit dem 1. Januar komplett mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen betrieben. Zum 1. Januar 2020 erfolgt nun auch die Versorgung eines Großteils der Gebäude in städtischer Hand mit dem sogenannten Ökostrom.

 

Durch die Umstellung auf Ökostrom wird der CO2 Ausstoß in den betroffenen Bereichen stark verringert. Laut Umweltbundesamt lag der Emissionsfaktor für den Deutschlandmix im Jahr 2018 bei 0,474 Kilogramm CO2 pro kWh Strom. Im Bereich der Straßenbeleuchtung ergibt das bei einem Verbrauch von 1.060.520 kWh einen Ausstoß von 503 Tonnen CO2 im Jahr 2018. Für Ökostrom legt das Umweltbundesamt einen Emissionsfaktor von 0,034 kg CO2 pro kWh Strom zugrunde. Bei der Nutzung erneuerbarer Energien als Stromquelle wären 2018 nur 36 Tonnen ausgestoßen worden, was einen Unterschied von über 460 Tonnen ausmacht. Die Stadt Laatzen rechnet nicht mit erheblichen Mehrkosten.

 

Ab 2020 werden auch viele Gebäude der Stadt mit Ökostrom versorgt. Die Stadt Laatzen beteiligt sich an einer Bündelausschreibung der Kommunale Wirtschafts- und Leistungsgesellschaft mbH (KWL). Dabei hat sie die Stromversorgung für insgesamt 104 Versorgungsstellen wie beispielsweise Schulen, Kindergärten, Friedhöfe und das Rathaus ausgeschrieben. Ausgenommen sind lediglich kleine Anlagen mit einem sehr geringen Stromverbrauch und Wohnungen, die sich im Eigentum der Stadt befinden. Der CO2-Ausstoß der ausgeschriebenen Gebäude lag im Jahr 2018 aufgrund eines Verbrauchs von circa 2.535.000 kWh bei weiteren 1.115 Tonnen CO2. Durch die geplante Umstellung auf die Stromversorgung der 104 Gebäude mit erneuerbaren Energien wird auch an dieser Stelle der CO2-Ausstoß stark verringert. Bei einer Versorgung mit Ökostrom wären im Jahr 2018 nur ungefähr 86 Tonnen CO2 ausgestoßen worden. Da ein Ergebnis der Ausschreibung noch aussteht, können zu den Kosten noch keine Angaben gemacht werden.

 

Die Straßenbeleuchtung und die Versorgung vieler Gebäude der Stadt Laatzen stießen also im Jahr 2018 mehr als 1600 Tonnen CO2 aus. 122 Tonnen wären es bei einer Versorgung mit Ökostrom gewesen. Das macht einen Unterschied von mehr als 92 Prozent aus.

 

Die Stadt verfolgt eine Doppelstrategie, um die CO2-Emissionen zu verringern. "In der Teil- Strategie Energieeinsparung wird der Energieverbrauch der städtischen Liegenschaften kontinuierlich verringert. Dazu wurden und werden die städtischen Gebäude einem regelmäßigen Energiemanagement unterzogen. Dies zeigt auf, wo durch verschiedene Maßnahmen der Energieverbrauch verringert werden kann. Neue Gebäude werden in einem hohen Energieeffizienzstandard errichtet, um von Anfang an möglichst wenig Energie zu verbrauchen", erklärt der Klimaschutzmanager der Stadt Laatzen, Bernd Rosenthal. In der Teil-Strategie Energieerzeugung wird ab 2019 beziehungsweise 2020 der konventionelle Strom durch Einkauf von Strom aus erneuerbaren Energien ersetzt. Städtische Gebäude werden nach und nach mit Photovoltaikanlagen ausgerüstet. Im Wärmebereich werden alte Energieerzeugungsanlagen unter Einbeziehung von Solarenergie durch umwelt- und klimaverträglichere ersetzt. Laut Stiftung Unternehmen Wald speichert ein Hektar Wald pro Jahr über alle Altersklassen hin- weg etwa 13 Tonnen CO2. "Würde die Stadt Laatzen diese Schritte nicht tun, müsste sie, um den gleichen Effekt zu erreichen und im Strombereich 1600 Tonnen CO2 zu vermeiden, etwa 123 Hektar oder 1,2 Quadratkilometer Wald pflanzen. Das entspricht etwa der Fläche Alt-Laatzens", erklärt der Klimaschutzmanager und zeigt damit die Relationen auf.

 

Weiterhin gibt er Tipps, wie jeder einfach CO2 freundlicher leben kann. So können sie umsichtig Energie verbrauchen, indem zum Beispiel das Licht ausgemacht wird, wenn niemand im Raum ist, oder schaltbare Steckerleisten anlegt werden. Auch der Kauf von zertifiziertem Ökostrom oder energieeffizienten Elektrogeräten und LED-Lampen hilft, den eigenen CO2- Ausstoß zu verringern. Wer noch einen Schritt weitergehen möchte, der kann Strom und Wärme mit Solaranlagen selbst erzeugen oder Mitglied in einer Energiegenossenschaft werden und so den Ausbau erneuerbarer Energiequellen unterstützen.

 

Strom aus erneuerbaren Energien senkt im Schnitt die CO2-Emissionen um 90 Prozent gegenüber dem aktuellen Strommix. Empfehlenswert sind allerdings nur Ökostromanbieter, die eines der Siegel - OK-Power, Grüner-Strom-Label oder TÜV-Zertifikat - haben, da nur dann der Strom zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen kommt.

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