Lesung am 24. Oktober in der Heimatstube

PATTENSEN. 

Die 166. Lesung in der Reihe "Kultur zwischen Cappuccino und Espresso" befasst sich aus aktuellem Anlass mit Goethes "West-östlichem Divan", den der Dichter vor 200 Jahren begann; das sind poetische Perlen, die die Pattenser Literatur-Begeisterten Gabriele Dreesmann, Hildegard Griebe, Horst Jansen und Hermann Schuhrk, diesmal also kein Trio, sondern ein Quartett, ihrem Hörerkreis am Donnerstag, 24. Oktober, um 18.30 Uhr in der Pattenser Heimatstube, Steinstraße 9, in Auszügen vorstellen und nahebringen wollen.

1819 erschien erstmals Goethes "West-östlicher Divan" - und machte Epoche. Das weitaus größte Gedicht-Ensemble in Goethes Gesamtwerk wirkt bis heute, indem es den kulturen-übergreifenden Dialog poetisch verwirklicht. Ein ungeheuer modernes Thema gerade in diesen unseren Tagen, die Sprachen und Literaturen in Orient und Okzident miteinander in Kontakt bringen! Goethes Divan-Gedichte, aus dem "ungeheuren Stoff des Orients" geformt und mit seinem "eignen Poetischen verwebt", zeigen, wie er für die sprachlichen Zeugnisse Arabiens und Persiens entflammte und mit dem persischen Dichter Hafis in poetischen Wettstreit trat.

Das Jahr 1814 war ein besonderes für Johann Wolfgang Goethe. Im Mai 1814 schenkte Friedrich Cotta Goethe ein Exemplar von Joseph von Hammers zweibändiger Übersetzung des ,,Diwan" von Muhammad Schams Ad-din Hafis. Wie Goethe in den Tag- und Jahresheften von 1815 selbst schrieb, war der Eindruck von Hafis gesammelten Gedichten in deutscher Übersetzung so groß, dass er ihn zu eigenem Dichten förmlich herausforderte. Dieser Begeisterung, zusätzlich beflügelt durch seine späte Liebe zu Marianne von Willemer, folgte sein "West-östlicher Divan", den er in den Jahren 1819 bis 1827 verfasste und der seine letzte große Gedichtsammlung wurde.

Die Gäste der Lesung am 24. Oktober dürfen gespannt sein - und sich auf diesen Abend freuen. Die Gastgeber laden dazu ein. Der Eintritt ist wie immer frei.