Damen-Handball: Siegtor fällt kurz vor Spielende

LAATZEN. 

Das war nichts für schwache Nerven: Erst in der 59. Spielminute warf Daniela Primus per Strafwurf das 18:17 für die HSG Laatzen-Rethen, dem Gast aus Altwarmbüchen blieb zu wenig Zeit, noch auszugleichen. 

Dabei fing es zunächst optimal für den späteren Gewinner an: 3:0-Führung nach zweieinhalb Spielminuten. Über 8:5 und 9:7 ging es mit 10:8 in die Halbzeitpause. Und es ging auch nach dem Seitenwechsel wieder besser für die Gastgeberinnen los, sie führten zwischenzeitlich 13:8 und 16:12. Doch die Frauen aus Altwarmbüchen gaben sich nicht geschlagen, warfen vier Tore in Folge und glichen in der 59. Spielminute zum 17:17 aus. 58 Minuten und 23 Sekunden waren gespielt, als Daniela Primus die Nerven behielt und die Strafwurf zum Siegtor verwandelte.

Es hat sich tatsächlich bewahrheitet. Vor dem Heimspiel der 1. Damen gegen den TuS Altwarmbüchen II begann Interims-Coach Anne Wasmuth ihre Ansprache mit einer einfachen Rechnung „In den lzurückliegenden Jahren wurde immer ein Spiel der Saison gegen TuS Altwarmbüchen gewonnen und eins verloren. Das Hinspiel haben wir verloren. Damit ist klar, was heute ansteht“. Gesagt getan, die Rechnung ging auf. Die Damen der HSG konnten das Spiel tatsächlich für sich entscheiden.  

Doch ganz so einfach, wie es klang, war es natürlich nicht. Es sollte ein intensives und kräftezehrendes Spiel werden. Die Laatzenerinnen gingen motiviert und konzentriert ins Spiel und die Startphase gelang dieses Mal gut. Nach drei Minuten lagen die Gastgeberinnen 3:0 in Front und die Abwehr stand von Anfang an überwiegend sicher und ließ nur wenige Lücken zu. Somit konnten die Gegnerinnen aus dem Positionsspiel selten zum Torerfolg kommen. Die Gegentore aus Sicht der HSG entstanden durch Siebenmeter oder durch Tempogegenstöße in Folge von Ballverlusten. Das eigene Angriffsspiel wurde meistens mit der nötigen Übersicht aufgezogen und auch die Laatzener Tore fielen häufig per Siebenmeter. Insgesamt legte sich aber im Laufe der ersten Halbzeit eine sich selbst bewusste und selbstsichere Ruhe auf das Spiel der HSG, die sich, in der kompakt stehenden Abwehr entwickelt, in die eigene Offensive übertrug und die leise sagte „Wir können es schaffen“. 

In der Halbzeit war der grundlegende Tenor – nicht nachlassen. Die zweite Spielhälfte sollte noch einmal genau so viel Konzentration und Einsatz erfordern wie die erste. Mit Wiederanpfiff lief die Partie zunächst genau so weiter, wie sie aufgehört hatte und die HSG konnte sogar mit einem Vorsprung von fünf Toren 13:8 in Front gehen. Ab der 43. Spielminute, mittlerweile stand es 15:10, wurde es für die Laatzenerinnen jedoch auf einmal ungemütlich auf dem Feld. Innerhalb von eineinhalb Minuten gab es drei Zeitstrafen und somit dezimierte sich die Zahl an Feldspielerinnen von sechs auf drei. In dieser dreifachen Unterzahlsituation konnten die Gäste aus Altwarmbüchen lediglich zwei Tore erzielen, auch dank der wieder sehr starken Melanie Nebot im Tor. So gut die HSG diese Spielphase überstanden hatte, so sehr schlich sich dann ab der 54. Minute doch noch die Nervosität in das Laatzener Spiel. Die Führung von 17:15 konnte TuS Altwarmbüchen in der 58. Minute zum 17:17 ausgeglichen werden – übrigens zum ersten Mal in diesem Spiel. Doch die HSG gab nicht auf und erkämpfte sich im Angriff einen letzten, spielentscheidenden Siebenmeter, den Torgarantin Daniela Primus, wie auch alle restlichen, sicher verwandelte. Als auch der letzte Gegenangriff der Gäste überstanden und die verbleibenden Sekunden abgelaufen waren, ertönte endlich die erlösende Schlusssirene. Der Rest war lauter, wohlverdienter und mannschaftlich geschlossener Jubel.

HSG Laatzen-Rethen: Melanie Nebot Pomar,  Daniela Primus (14 Tore), Vanessa Voigt Jana Ulmer, Laura Wassermann, Merle-Janike Wruck, Kathrin Bünger, Laura-Roxana Tiranwsc (1), Schahrzad Malekzadeh, Victoria Voigtländer, Lisa-Marie Lazarevski (1), Lesley-Ann Oppermann, Pauline Kleier (2)