Sport
Mittwoch, 29.04.20 - 19:38 Uhr

Corona-Krise: Sport in Laatzen fordert klare Ansagen

Vereinsvertreter treffen sich beim TSV Rethen

Holger Dargel, Hannelore Flebbe, Stefan Zimmermann, Tobias Voigt, Heike Heisig und Okka Freitag (von links nach rechts) haben sich zum Gedankenaustausch über die Auswirkungen der Corona-Pandemie für die Sportvereine getroffen und darüber intensiv diskutiert.R. Kroll

"Wir brauchen klare Ansagen, damit wir eine Perspektive haben." Darüber sind sich Vertreter Laatzener Sportvereine einig. Heute Nachmittag trafen sich einige Vereinsvertreter am Tennisheim des TSV Rethen zum Gedankenaustausch. Hannelore Flebbe (TSV Rethen), Okko Freitag (TSV Ingeln(/Oesselse), Heike Heisig (BSV Gleidingen), Stefan Zimmermann (SpVg Laatzen) und Tobias Voigt (VfL Grasdorf) sowie Holger Dargel vom Sportring Laatzen sind sich dahingehend einig, dass der Sport zur Zeit mit riesigen Sorgen und Nöten zu tun hat, die Corona-Pandemie hat nämlich auch vor ihm nicht halt gemacht und ihn zur Tatenlosigkeit verurteilt.

LAATZEN. 

Für die Sportvereine treten viele Fragen in den Mittelpunk: Werden Mitglieder ihren Vereinsbeitrag nicht bezahlen wollen oder sogar aus dem Klub austreten, weil der Sportbetrieb ruht? Wie sollen die laufenden Kosten der Klubs gedeckt werden? Werden bei Mitgliedern Depressionen eintreten, weil sie nicht aus ihren vier Wänden kommen, um ihren Sport zu betreiben? Werden alle Sportler in Deutschland gleich behandelt oder nicht? "Warum darf in den Olympiastützungen trainiert werden und bei uns nicht?", fragt deshalb Hannelore Flebbe. "Einige wie Golf, Rudern und Reiten dürfen ihrem Sport nachgehen, andere aber nicht. Tennis und Petanque müssten freigegeben werden."

 

Allerdings ist den Vereinsvertretern klar, dass ohne Freigabe der in der Regel städtischen Sportanlagen nichts laufen wird ."Da ist das Niedersächsische Gesetz- und Verordnungsblatt bindend", sagte Tobias Voigt. "Und das untersagt aktuell jeglichen Sportbetrieb." Und doch: Die Vereine fordern eine kleine, aber realistische Perspektive. "Das würde auch zunächst die Mitgliedschaft beruhigen", meint Heike Heisig. Der soziale Kontakt müsse wieder hergestellt werden. "Wir müssen derzeit einiges abfangen. Bislang sind die Mitglieder ruhig geblieben, weil alle gleichermaßen betroffen sind. Aber wenn es ungerechte und nicht nachvollziehbare Unterschiede geben sollte, dann fühlen sich die Mitglieder ungerecht behandelt."

 

Stefan Zimmermann geht soweit, dass er sagt: "Wir Vereine müssen selbst entscheiden können, wo und wie bei uns an Sportbetrieb etwas möglich ist und wo nicht. Das muss uns niemand vorschreiben." Okka Freitag betonte, "dass wir uns schon intensiv Gedanken darüber machen, wie es bei möglichen Lockerungen der Verbote mit dem Sport bei uns weitergehen könnte." Tobias Voigt geht sogar soweit, dass er es für möglich hält, dass beim VfL Grasdorf innerhalb von 24 Stunden ein bestimmter Sportbetrieb wieder beginnen könnte. "Wir benötigen etwa eine Woche", sagte Okka Freitag.

 

Einigkeit herrscht bei den Vereinsvertretern darüber, dass bei Lockerungen der Verbote regionale Unterschiede gemacht werden sollten, weil die Bedingungen landauf, landab nicht gleich seien. "Da muss sich an die regionalen Gegebenheiten ran getastet werden", fordert Tobias Voigt.

 

Hannelore Flebbe äußerste als Schlusswort diesen Wunsch: "Wir Vereine sollten alle das Gleiche tun und nicht jeder sein eigenes Ding machen wollen, wenn es langsam wieder mit dem Sportbetrieb losgehen sollte."

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