Sarstedt
Donnerstag, 15.04.21 - 21:02 Uhr

Die Fallzahlen steigen um 41 Taten leicht an

Polizei Sarstedt legt Statistik für 2020 vor

Hauptkommissarin Sylvia Hanke, Leiterin des Polizei-Kommissariats Sarstedt, sieht aufgrund der Fallzahlen im Jahr 2020 keinen Grund zur Besorgnis.rk/Archiv

Für den Zuständigkeitsbereich des Polizeikommissariats Sarstedt gab es 2020 einen leichten Anstieg der Fallzahlen um 1,85 Prozent (41 Taten) auf insgesamt 2256 Taten. Es ist jedoch gelungen, die Aufklärungsquote (AQ) um 5,4 Prozent auf 66,5 Prozent zu erhöhen. Kommissariatsleiterin Sylvia Hanke: "Dass in den besonderen Zeiten von Corona die Aufklärungsquote gesteigert werden konnte, ist aus meiner Sicht das Ergebnis aus dem guten Zusammenwirken aller an dieser Arbeit beteiligten Personen, Organisationen und Institutionen."

SARSTEDT. 

In den Bereichen Straftaten gegen das Leben und Rohheitsdelikte sind die Fallzahlen nahezu gleichgeblieben. Im Bereich der Eigentumsdelikte gab es einen Rückgang der Fallzahlen von 170 Taten zum Vorjahr auf 540 bekannt gewordene Fälle (-23,94 Prozent) bei einer AQ von 29,44 Prozenz (+ 3,67%). Hier sind in allen Bereichen, wie bei schweren Diebstählen von und an Kraftwagen, Diebstählen aus Gaststätten oder auch Fahrraddiebstählen, hohe Rückgänge zu verzeichnen.

 

Im Bereich der Sexualdelikte, und hier insbesondere im Bereich der Verbreitung pornografischer Schriften, ist ein Anstieg der Fallzahlen von 26 auf 60 Taten zu verzeichnen. Derartige Straftaten werden schnell und oftmals nicht absichtlich begangen, indem in WhatsApp-Gruppen entsprechende Bilder und Videos geteilt werden. Die Aufklärungsquote lag in diesem Bereich bei 100 Prozenz.

 

Auch weiterhin einen negativen Trend gibt es im Bereich der Vermögensdelikte mit einem Anstieg der Fallzahlen um 53 auf 443 Taten (2019: 390 Taten) bei einer AQ von 80,36 Prozent. Hier liegt einer der Schwerpunkte im Bereich der Betrugsdelikte unter Nutzung des Tatmittels Internet. Wie schon im Vorjahr sind auch in 2020 die Fallzahlen dank intensiver Kontroll- und Ermittlungstätigkeiten weiter gesunken. Dabei hat sich nicht nur das 2018 initiierte Projekt der zentralen Sachbearbeitung der Delikte in der Polizeiinspektion Hildesheim nachhaltig positiv ausgewirkt. Verbunden mit akribischer Spurensuche, Nachsorge bei tatbetroffenen Personen, Nachbarschaftsbefragungen, Sonderkontrollen und Präventionsmaßnahmen konnten so die Fallzahlen weiter gesenkt werden. Gegenüber der 69 Taten im Jahr 2019 schlugen im Jahr darauf 50 Taten zu Buche, von denen 23 Taten zur Tageszeit begangen wurden (Vorjahr 20 Taten). Die Aufklärungsquote ist um 1,39 Prozent leicht auf 16,00% gesunken. Der Rückgang der Fallzahlen ist neben den genannten Ermittlungstätigkeiten mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch auf die Umstände der Corona-Pandemie zurückzuführen, da die Bevölkerung durch Homeoffice-Tätigkeiten und Lockdown doch deutlich häufiger zu Hause war, was den einen oder anderen Einbrecher sicherlich abgeschreckt haben wird.

 

Gewalt gegen Vollstreckungsbeamte: Nach dem Anstieg der Fallzahlen im Vorjahr auf 20 Delikte sind die Fallzahlen 2020 auf acht Delikte gesunken. Ursächlich war wie in den Vorjahren überwiegend der Einfluss von berauschenden Mitteln und eine immer geringere Hemmschwelle gegenüber Ordnungs- und Rettungskräften. In den meisten Fällen konnten schwere Verletzungen, insbesondere aufgrund des professionellen Verhaltens der betroffenen Einsatzkräfte, glücklicherweise vermieden werden. Allerdings ist es trotz allem in einem Fall zu schweren Verletzungen von zwei Polizeibeamten gekommen. Insgesamt zeigt sich trotz der in 2020 gesunkenen Fallzahlen, dass das Verhalten gegenüber einschreitenden Polizeibeamten und Ordnungskräften immer häufiger unangemessen und zum Teil aggressiv ist.

 

Häusliche Gewalt: Die Anzahl der bekannt gewordenen Fälle ist 2020 von 158 auf 206 Taten gestiegen. In 136 Fällen wurde körperliche Gewalt angewandt und/oder die persönliche Freiheit eingeschränkt. In jeweils 20 Fällen wurden Bedrohungen und Sachbeschädigungen begangen. 30 Mal wurden sonstige Straftatbestände wie Betrug, Beleidigung oder Urkundenfälschung angezeigt.

 

"Der nur sehr leichte Anstieg der Fallzahlen ist aus meiner Sicht noch kein Grund zur Besorgnis, auch, wenn wir zurzeit nicht mit Sicherheit sagen können, dass die Fallzahlen ohne Corona vielleicht höher gewesen wären", sagt Sylvia Hanke. "Dass in den besonderen Zeiten von Corona, die natürlich auch die Beschäftigten der Polizei betreffen, die Aufklärungsquote gesteigert werden konnte, ist aus meiner Sicht das Ergebnis aus dem guten Zusammenwirken aller an dieser Arbeit beteiligten Personen, Organisationen, Institutionen. Im Ergebnis lässt sich festhalten, dass die Menschen in Algermissen, Giesen, Harsum, Nordstemmen und Sarstedt sicher leben und wir alles dafür tun werden, dass dies auch so bleibt."

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