Sport
Sonnabend, 07.05.22 - 09:00 Uhr

"Der richtige Zeitpunkt ist jetzt gekommen"

Burghard Oestreich zieht sich als Tischtennis-Trainer zurück

Zum Abschied aus dem Trainerjob beim SC Hemmingen-Westerfeld gibt es für Burghard Oestreich ein originelles Geschenk: das Shirt mit den Vornamen aller Spieler, die unter ihm in den zurückliegenden zehn Jahren Hemmingen trainiert und gespielt haben.R. Kroll

Etwas mehr als zehn Jahre war Burghard Oestreich Tischtennis-Trainer der 1. Herrenmannschaft des SC Hemmingen-Westerfeld, nun zieht er sich aus diesem Freizeitjob zurück, wird jedoch weiterhin für einige administrative Aufgaben zur Verfügung stehen. "Ich habe das Alter erreicht, in dem sich der Mensch etwas zurückziehen sollte", sagt er ohne Wenn und Aber.

HEMMINGEN. 

Der Mensch sollte erkennen, wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, sich aus der vordersten Reihe zu verabschieden. Für Burghard Oestreich, Jahrgang 1951, ist jetzt dieser Zeitpunkt gekommen. Als Trainer der 1. Herren hat er mehr als zehn Jahre die Geschicke der Mannschaft mit gelenkt, dass sie ausgerechnet in diesem Spieljahr die Oberliga Nord-West als Absteiger verlassen muss, ist für Oestreich nicht schön, aber keine Katastrophe. "Es wird in der Verbandsliga geordnet weitergehen", sagt er im Brustton der Überzeugung. Mit entscheidend sei gewesen, dass sich mit Martin Scholz ein ganz wichtiger Mann aufgrund der Corona-Pandemie aus dem Spielbetrieb zurück gezogen habe. "Das war nicht zu verkraften." Wer neuer Trainer sein wird, das ist noch nicht geregelt, aber Burghard Oestreich geht davon aus, das es eine adäquate Lösung sein wird. "Das Team fällt nicht ins Bodenlose", sagt er. So sei mit Jan Holzendorf von Hannover 96 die neue Nummer eins verpflichtet worden. "In der neuen Umgebung sollte die Mannschaft im oberen Bereich der Tabelle mitspielen können."

 

Keine Frage: Burghard Oestreich verlässt seine Tischtennis-Welt im SC Hemmingen-Westerferld nicht auf Knall und Fall, er wird sich weiter hier und da auf um so manches kümmern und einiges regeln. Da gibt es nach wie vor etwas für und um die Mannschaft zu tun, auch wenn das meiste davon am Schreibtisch erledigt wird. "Aber ich bin zeitlich nicht mehr gebunden", betont er. Es bleibe nun viel Zeit außerhalb des Tischternnis-Sports.

 

Burghard Oestreich war und ist durch und durch dem Tischtennis-Sport verbunden. Als noch noch in Schleswig-Holstein lebte, stand für ihn und seine Frau Sabine Tischtennis bereits im Mittel- und Brennpunkt. Als Sabine und Burghard Oestreich nach Ende seiner beruflichen Laufbahn als Lehrer - er ist Frühpensionär -  beschlossen, ihr kleines Dorf im Norden der Republik zu verlassen, wurde Hemmingen der neue und zukünftige Wohnort. Und was lag damals näher, sich über den Tíschtennis-Sport in Hemmingen schlau zu machen, und letztlich fiel die Wahl auf den SC Hemmingen-Westerfeld. Zunächst als Materialwart, dann Betreuer und Trainer und unter dem Strich Mädchen für alles. "Als erstes habe ich damals das Material auf den neusten Stand gebracht", erinnert sich Burghard Oestreich an die Anfänge. Später war der Aufstieg in die Oberliga Nord-West sportlich ein großer Erfolg.

 

In den zurückliegenden Trainerjahren beim SC Hemmingen-Westerfeld hat Burghard Oestreich eine Reihe junger Talente auf die Sprünge geholfen, zum Teil gehen sie heute in höherklassigen Mannschaften an die Tische. Als ehemaliger Landeslehrwart in Schleswig-Holstein mit Trainer-A-Lizenz brachte Burghard Oestreich im SC Hemmingen-Westerfeld die Kompetenz ein, die einiges möglich gemacht hat. "Wir haben hier eine konstante Situation geschaffen", sagt er nachdrücklich. Dabei habe unter anderem der gesunde Mannschaftsgeist im Mittelpunkt gestanden.

 

Das ist nun alles Geschichte, allerdings eine lesenswerte. Mit Pannen ist Burghard Oestreich nicht aufgefallen, aber mit Verdiensten, die Bestand haben. Und offenkundig ist der Zeitpunkt seines Rückzuges gut gewählt. 

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