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Freitag, 23.02.24 - 17:54 Uhr

Fritz Willig: "Die Fans haben fehlerhafte Vorbereitung bestraft"

Massive Kritik an der Deutschen Fußball-Liga

Fritz Willig: "Wünsche mir Einvernehmen zwischen Hannover 96, den Investoren sowie den Fans des Vereins."R. Kroll

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat den geplanten Investoren-Deal aufgrund von massiven Fan-Protesten gekippt. Fritz Willig, Laatzener Rechtsanwalt und ehemalige Präsident von Hannover 96, hat auf Anfrage vom LeineBlitz zu dieser Thematik Stellung bezogen.

LAATZEN. 

Herr Willig, ist der Rückzug der DFL richtig oder falsch?

 

Fritz Willig: Zunächst dazu das: der Beschluss der DFL für den Investoren-Deal war rechts- und damit bestandskräftig. Ich gratuliere den Fans, dass sie die fehlerhafte Vorbereitung für eine neue Kapitalbeschaffung für die DFL durch ihre Proteste abgestraft haben.

 

Die Proteste der Fans waren aber nicht immer legal, oder?

 

Fritz Willig: Das stimmt. Deshalb habe ich im Namen von Martin Kind, Geschäftsführer der 96-Profiabteilung, bei der Staatsanwaltschaft Hamburg Strafantrag wegen der Vorkommnisse beim Zweitligaspiel Hamburger SV gegen Hannover 96 gestellt. Der Tatbestand: Bedrohung und Verabredung zu einem Verbrechen, hier Tötungsdelikt. Die Staatsanwalt ermittelt, das Ergebnis bleibt abzuwarten. Die Anzeige richtet sich allerdings nur gegen einige wenige Fans, nicht gegen den Protest an sich.

 

Nachgehakt: Ist aus Ihrer Sicht der Investorenrückzug der DFL gut oder nicht?

 

Fritz Willig: Ich halte die Entscheidung für schwach, aber sie ist den Umständen geschuldet. Kein Investor gibt bei so viel Unsicherheit Geld.

 

In den Medien war zu lesen, dass DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke Hannover 96 und Martin Kind die Schuld in die Schuhe schieben will. Was halten Sie davon?

 

Fritz Willig: Wenig. Für mich ist das ein Anzeichen der Schwäche und ein Ablenken von dieser eigenen Schwäche.

 

Wie sehen Sie die aktuelle Lage bei Hannover 96?

 

Fritz Willig: Die Mannschaft hat einen guten Lauf, und es wäre wünschenswert, wenn die Zusammenarbeit zwischen dem Verein, den Investoren und den Fans besser werden würde. Ein Gegeneinander würde nur schaden. Denn Fußball ohne die Fans und ohne Kapital hätte keinen Chance - das sehen wir daran, dass auch die DFL erklärt hat, dass Investoren benötigt werden, um konkurrenzfähig zu bleiben.

 

Herr Willig, vielen Dank für dieses Gespräch.

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