Laatzen
Sonntag, 03.03.24 - 10:14 Uhr

Neujahrsempfang lockt mehr als 400 Gäste an

Festakt zum 50. Jahrestag der Gebietsreform von 1974

Für ihren Einsatz gegen Antisemitismus ausgezeichnet: Corinna Luedtke erhält den Couragepreis der Stadt Laatzen von Bürgermeister Kai Eggert (links im Bild) und dem Leiter des Polizeikommissariats Laatzen, Roland Einbrodt.

Mehr als 400 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Stadtgesellschaft folgten der Einladung von Laatzens Bürgermeisters Kai Eggert zum Neujahrsempfang der Stadt in die Räume der Deutschen Rentenversicherung Hannover-Braunschweig. Anders als in den Jahren zuvor fanden die diesjährigen Feierlichkeiten nicht traditionell am dritten Sonntag im Januar statt, sondern am Freitag, 1. März. Anlass für dieses Datum ist der 50. Jahrestag der Gebietsreform von 1974. Damals schlossen sich die Gemeinden Gleidingen, Ingeln, Oesselse und Rethen/Leine mit der Stadt Laatzen zusammen.

LAATZEN. 

Die Musiker des hannoverschen Ensembles "Das Taschengrammpohon" eröffneten den Festakt musikalisch mit Liedern aus 1974 etwa mit "Waterloo" von ABBA. Mit einem herzlichen Gruß an die Gäste und einem Rückblick auf die Gebietsreform begann Bürgermeister Kai Eggert seine Ansprache. Damals sei die Bevölkerung über Nacht von 20 000 auf 30 000 gewachsen, so Eggert. Bei nicht allen sei die Eingemeindung auf Begeisterung gestoßen. "Aber kaum etwas prägt unsere Stadt so fundamental wie Integrationsprozesse", erklärte das Stadtoberhaupt. Mittlerweile lebten in Laatzen mehr als 44 000 Menschen, ein Plus von fast 50 Prozent in 50 Jahren. Beiunahe 9000 von ihnen hätten einen ausländischen Pass. "Durch die Integration verschiedener kultureller Hintergründe erleben wir einen kulturellen Austausch, der unsere Stadt an vielen Stellen bereichert. Gleichzeitig dürfen wir nicht die sozialen Dynamiken und Probleme ignorieren, die mit der Integration einhergehen können. Wir brauchen klare Regeln für das Miteinander, die in der Praxis auch durchgesetzt werden. Noch wichtiger ist es aber, Spannungen und Vorurteile anzusprechen und aktiv daran zu arbeiten, eine inklusive Gesellschaft aufzubauen, in der jeder Einzelne die Möglichkeit hat, sein volles Potenzial zu entfalten", so der Bürgermeister.

 

Weiter betonte Eggert wie unerlässlich es sei, Kinder und junge Menschen zu fördern: "Es ist unsere gemeinsame Verantwortung, eine Stadt zu schaffen, die für alle Menschen ein Zuhause ist und jedes Kind, unabhängig vom sozialen Hintergrund die gleichen Chancen hat. Lassen Sie uns vor allem politisch interfraktionell zusammenarbeiten, um eine Zukunft zu gestalten, die von Vielfalt, Respekt und Zusammenhalt geprägt ist." Ebenfalls thematisierte Eggert die wichtigsten städtischen Investitionen im Sozialbereich für das laufende Jahr wie etwa den Neubau der Grundschule im Langen Feld inklusive der Sporthalle, den Neubau der Grundschule Grasdorf, die Erweiterung der Grundschule Ingeln-Oesselse sowie die Fertigstellung des Erich Kästner-Schulzentrums mit Sanierung des Sportplatzes. Bei den infrastrukturellen Projekten seien etwa der dritte Bauabschnitt der Marktstraße, die neue Fuß- und Radwegeverbindung zwischen Würzburger Straße und Wülferoder Straße, die Herstellung eines Wanderwegs an der Bruchriede in Rethen inklusive einer Kanalerneuerung und umfangreiche Regenwasser-Kanalerneuerungen in Gleidingen fest im Programm. Ebenfalls schreite die Erstellung energetischer Quartierskonzepte zur klimaneutralen Energieversorgung voran sowie der Entwicklung eines Entsiegelungskatasters, um die Durchlässigkeit der versiegelten Flächen im Stadtgebiet abzubauen.Anschließend begrüßte Rentenversicherungs-Geschäftsführer Jan Miede die Gäste.

 

Es folgte eine Rede von Regionspräsident Steffen Krach. "Anfangs von vielen kleinen Gemeinden ,gefürchtet', schuf die Gebietsreform ein Gefühl des neuen Zusammenhalts. Auch wenn sich viele Einwohnerinnen und Einwohner mit ihrem Ortsteil verbunden fühlen, so identifizieren sie sich auch mit ihrer Kommune", betont Krach. Auch Jürgen Gansäuer, Landtagspräsident a. D., hob in seiner Rede die positiven Effekte der Gebietsreform von 1974 hervor. Aus Laatzens Partnerstädten sprach Gubens Bürgermeister Fred Mahro.

 

Es folgte die traditionelle Verleihung des Courage-Preises. Preisträgerin für 2023 ist die Schriftstellerin und Projektkünstlerin Corinna Luedtke, die einen bedeutenden Beitrag zur Förderung der jüdischen Kultur und zur Bekämpfung von Hass und Vorurteilen in der Stadtgemeinschaft geleistet hat. Eggert sprach die Laudatio, bevor er und Roland Einbrodt, Leiter des Polizeikommissariats Laatzen, gemeinsam den Preis übergaben.

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