Sarstedt
Montag, 06.06.16 - 18:02 Uhr

Vier Kinder aus Tschernobyl verbringen vier Wochen in Sarstedt

Bürgermeisterin Heike Brennecke dankt den Gastfamilien

Pfarrer Johannes-Gottlieb Visbeck dankt Susanna Haschke vom DRK in Schliekum für die Unterstützung der Besuche der Tschernobyl-Kinder.R. Kroll

Seit 25 Jahren nehmen Familienaus Sarstedt Kinder mit ihren Müttern für vier Wochen in Sarstedt auf. Heute hat Bürgermeisterin Heike Brennecke Gastgeber wie Gäste im Rathaus empfangen. Es ist eine Aktion des Kirchenkreises Hildesheim-Sarstedt.

SARSTEDT. 

Vier Kinder und ihre Mütter sind zur Zeit für vier Wochen ein Sarstedt, sie sind bei Gastgeberfamilien einquartiert. "Es ist längst Tradition, die Gäste und Gastgeber im Rathaus zu begrüßen", sagte Heike Brennecke. Zum 17. Mal seien Kinder aus Tschernobyl in Sarstedt zu Gast und es gebe viele Familien, die schon lange Kinder aus Tschernobyl aufnehmen. "Das ist viel Herzblut dabei." Diese Familien hätten einen großen Beitrag dazu geleistet, dass es den Kindern aus Tschernobyl besser geht.

 

Pfarrer i. R. Johannes-Gottlieb Visbeck, einer der Initiatoren dieser 1992 gegründeten Aktion, sprach seinen Dank gegenüber jenen Menschenaus, die Kinder aus Tschernobyl aufnehmen oder aufgenommen haben. "Ich hatte immer viele Menschen auf meiner Seite, auf die ich mich diesbezüglich verlassen konnte." Einer davon ist Susanne Haschke vom DRK-Ortsverein Schliekum, ihr sprach Visbeck seinen besonderen Dank aus. Das DRK in Schliekum ist von Anfang an dieser Aktion dabei.

 

Heike Brennecke sagt zu, dass die Stadt Sarstedt diese Aktion auch weiterhin unterstützen werde. "Die Aktion ist inzwischen generationsübergreifend."

 

Zur Erinnerung: Am 26. April 1986 ereignete sich der Super-Gau im ukrainischen Atomkraftwerk von Tschernobyl. Der Atomunfall wurde zur größten Katastrophe der Welt, bei der fast ein Viertel des Territoriums der Republik Belarus verseucht wurde (23 Prozent). Fast zwei Millionen Menschen der Republik Belarus wurden von der Katastrophe direkt oder indirekt betroffen. Starke gesundheitliche Beeinträchtigungen, sozial-psychologische Nachwirkungen und die Beeinträchtigung der Landwirtschaft sind auch heute noch langfristige Folgen der Katastrophe.

 

Gemeinsam mit der Landeskirche Hannover organisieren für den Kirchenkreis Hildesheim-Sarstedt seit nunmehr 25 Jahren Johann-Gottlieb Visbeck als Koordinator, die Eheleute Ursula und Erwin Geiger sowie das Ehepaar Hedda und Willi Hentrich vier Wochen Erholungsurlaub für Kinder aus dem von der Tschernobyl-Katastrophe stark betroffenen Weißrussland, damit diese hier ihr geschwächtes Immunsystem stärken können.

 

Jedes Jahr im Sommer werden Kinder im Alter von sieben bis zwölf  Jahren aus der Region Gomel/Weißrussland eingeladen, damit sie für vier Wochen im Landkreis Gast sein können. Die Erholungsaufenthalte werden bereits seit 25 Jahren organisiert und sind für die gesundheitliche Entwicklung der Kinder sehr wichtig. Die Abwehrkräfte der Kinder werden in unserer Umgebung gestärkt. 

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