Laatzen
Mittwoch, 25.09.19 - 11:21 Uhr

Leine-VHS startet Vortragsreihe "Erinnern für die Zukunft"

Der Dirigent, Mandolinist und Lautenist Alon Sariel zählt zu den erfolgreichsten Talenten auf der Bühne der klassischen Musik und kommt zu Gesprächsrunden nach Laatzen.

„Erinnern für die Zukunft – eine Auseinandersetzung mit der Erinnerungskultur“ - ist ein Projekt von Corinna Luedtke in Zusammenarbeit mit der Leine-VHS im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ in Laatzen.

LAATZEN. 

In dieser Veranstaltungsreihe haben die Teilnehmenden die Möglichkeit, sich auf besondere Weise mit der Erinnerungskultur, dem Gedenken und der Aufarbeitung der Verbrechen der Nationalsozialisten an den Juden auseinanderzusetzen. Vorträge und Gesprächsabende ermöglichen einen Vergleich der Gedenkkultur in Deutschland mit der in Israel. In den drei Gesprächsrunden mit der Moderatorin Corinna Luedtke soll herausgefunden werden, welche Bedeutung die Erinnerung an die Shoah in Israel heute noch hat. Inwieweit ist der Alltag der Befragten heute noch mit der Geschichte des Genozids verwoben?

 

Die jüdische Kultur und die Geschichte des Holocaust: Im ersten Vortrag zeigt der international anerkannte Historiker und Auschwitz-Experte Prof. Dr. Gideon Greif die Entwicklung der Wahrnehmung von Holocaust-Überlebenden in der israelischen Gesellschaft ab dem Kriegsende auf. Nach all dem Leid während der Naziherrschaft kamen viele Holocaust-Überlebende nach Israel in eine Gesellschaft, die mit sich selbst beschäftigt war und mitunter Misstrauen gegenüber den Überlebenden hegte. Prof. Dr. Greif erläutert Gründe der Veränderung hinsichtlich der wachsenden Wahrnehmung der Überlebenden. (Kursnr.: 10620L, Prof. Dr. Gideon Greif, Donnerstag, 26. September, 19 - 21 Uhr, Laatzen, Leine-VHS, Senefelderstraße 17-19 - kostenfrei)

 

"Humor tötet nicht" - Die Kultur des jüdischen Witzes: Im zweiten Vortrag "Humor tötet nicht" geht es um die Entstehungsgeschichte des jüdischen Witzes. Auf unterhaltsame Weise vermittelt die Corinna Luedtke an diesem Abend, warum der jüdische Witz kein Witz um des Witzes Willen ist und warum er oft als Waffe der Wehrlosen bezeichnet wird. Zugleich zeigt uns der jüdische Witz mit einem Augenzwinkern, dass das Leben oft anders verläuft, wenn man sich nicht immer an Regeln orientiert. Das "Finkelstein Trio zu Zweit" begleitet den Vortrag mit jiddischer Instrumentalmusik. (Kursnr.: 10621L, Corinna Luedtke, Dienstag, 1. Oktober, 19 - 21 Uhr, Laatzen, Leine-VHS, Senefelderstraße 17-19 - kostenfrei)

 

Gesprächsrunde I mit Noam Bar Azulay und Anat Karck: Der Abend soll unter anderem Aufschluss darüber geben, mit welchen Empfindungen die Folk- und Soul-Sängerin Noam Bar Azulay und die Hebräisch-Lehrerin Anat Karck zum ersten Mal nach Deutschland kamen. Des Weiteren wird der Frage nachgegangen, welche Bedeutung der Jom HaShoah, der israelische Gedenktag, an dem der Opfer der Shoah gedacht wird, in Israel heute noch hat. Wie erleben die beiden Gesprächspartnerinnen die deutsche Erinnerungskultur? (Kursnr.: 10622L, Corinna Luedtke, Dienstag, 22. Oktober, 19 - 21 Uhr, Laatzen, Leine-VHS, Senefelderstraße 17-19 - kostenfrei)

 

Gesprächsabend II mit Muriel Mastbaum: Kurz vor ihrer Geburt wurde die Wahlpariserin Muriel Mastbaum von ihren Eltern über die deutsche Grenze nach Frankeich gebracht, da sie das Licht der Welt nicht in Deutschland erblicken sollte. Von dort ging es zunächst zurück nach Hannover. Die kleine Muriel hörte aufmerksam zu, wenn sich ihr Vater mit seinen Freunden über ihre persönlichen Schicksale während der Naziherrschaft austauschte. Zu den Freunden zählten auch die beiden Ehrenbürger der Stadt Laatzen, Salomon Finkelstein und Henry Korman. Zudem wird ein Kurzfilm gezeigt, der vom Schicksal des Vaters Abraham Mastbaums erzählt. (Kursnr.: 10623L, Corinna Luedtke, Sonnabend, 2. November, 15 - 17 Uhr, Laatzen, Leine-VHS, Senefelderstraße 17-19 - kostenfrei)

 

Gesprächsrunde III mit Alon Sariel und David Strongin: Der Dirigent, Mandolinist und Lautenist Alon Sariel zählt zu den erfolgreichsten Talenten auf der Bühne der klassischen Musik. Er wurde jüngst mit dem "Gouden Label" und mit dem "Opus Klassik" ausgezeichnet. Als Preisträger wichtiger Wettbewerbe kam der Violinist David Strongin bereits mit 16 Jahren von Tel Aviv nach Hannover an die HMTH. In Berlin widmet er sich derzeit seinem Masterstudium an der Barenboim-Said Akademie. Gibt es Berührungspunkte zwischen der Shoah und dem Wirken der Musiker? Welche persönlichen Erfahrungen haben sie mit der israelischen und/oder deutschen Erinnerungskultur gemacht. (Kursnr.: 10624L, Corinna Luedtke, Donnerstag, 14. November, 19 - 21 Uhr, Laatzen, Leine-VHS, Senefelderstraße 17-19 - kostenfrei)

 

Im Anschluss an die jeweiligen Interviews gibt es die Möglichkeit zum Austausch zwischen den Teilnehmenden und den Gesprächspartnern. Der Eintritt zu den jeweiligen Veranstaltungen ist frei. Anmeldungen sind im Internet auf der Seite www.leine-vhs.de/erinnern sowie persönlich in den Geschäftsstellen der Leine-VHS in Laatzen, Hemmingen oder Pattensen, per E-Mail an info@leine-vhs.de sowie telefonisch unter (05 11) 9 83 56 20 möglich.

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