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Dienstag, 08.08.23 - 12:21 Uhr

Warum sind Einweg-E-Zigaretten so beliebt?

REGION. 

Einweg-E-Zigaretten liegen im Trend. Mit den wegwerfbaren Dampfprodukten stießen die Anbieter in eine Marktlücke, indem sie Konsumenten einen niedrigschwelligen Zugang zu E-Zigaretten boten. Die Disposables halten bis zu 600 Züge, was etwa der Menge von zwei Zigarettenschachteln entspricht, und lassen sich ähnlich leicht dampfen wie Zigaretten. Ein einfaches Ziehen reicht aus, um den Inhalationsprozess in Gang zu setzen.

 

Die Anziehung, die Einweg-E-Zigaretten oder Einweg-E-Shishas auf junge Menschen ausüben, weist darauf hin, dass E-Zigaretten anscheinend „hip“ und „cool“ geworden sind.


Der Erfinder und sein Erfolg

Erfunden wurden Einweg-E-Zigaretten im Reich der Mitte. Das Unternehmen Heaven Gifts scheint hinter dem Pionierprodukt Elfbar zu stehen, das 2019 mit einem Paukenschlag auf den globalen Markt geworfen wurde. Die intransparenten Strukturen in Chinas geben nur wenig Informationen über den Hersteller preis, was der Beliebtheit für Elfbars und entsprechender Konkurrenzprodukte keinen Abbruch tut.


Die US-Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) stellte in einer Erhebung fest, dass der Anteil der Konsumenten von Einweg E-Zigaretten unter Schülern der Middle School seit 2019 um 400 und unter Schülern der Highschool um 1.000 Prozent gestiegen sei. 2022 gilt in Deutschland als das Jahr des Durchbruchs dieser Wegwerfprodukte. 2023 stieg der Anteil der Konsumenten auf weitere 40 Prozent an.


Die Funktionsweise der Einweg-E-Zigaretten

Einweg-E-Zigaretten erinnern mit ihren grellbunten Farben und ihrer Stiftform an Textmarkern wie dem Edding. Als Einwegartikel enthalten sie keinen befüllbaren Tank, sondern das Liquid wird in eine Watte getränkt und befindet sich direkt am Mundstück. Ein Mikroprozessor mit Unterdrucksensor dient der Herstellung einer automatischen Erhitzung nach dem Inhalieren, während die Energie wie bei anderen Vaporizern in einem Akku gespeichert ist. Eine sich am Ende der Einweg-E-Zigarette befindliche LED-Lampe zeigt Dampfern an, wenn ihr Produkt langsam zur Neige geht.


Die Vorteile von Einweg-E-Zigaretten

Der niedrigschwellige Zugang zur Welt der E-Zigaretten wurde schon angesprochen. Konsumenten können nach dem Prinzip von Plug-and-play gleich nach dem Kauf mit dem Dampfen beginnen. Die Investition ist überschaubar, technische Kenntnisse werden nicht verlangt und auch um Pflege und Wartung brauchen sich Kunden nicht zu kümmern. Dafür profitieren sie von der Alternative zum herkömmlichen Rauchen, die unterhalb der Verbrennungsschwelle stattfindet und deswegen weniger gesundheitsgefährdend ist.


Die Gesundheitsbehörde Public Health England bezifferte das im Vergleich zu Zigaretten geringere Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, auf 99,5 Prozent und die Herabsetzung der allgemeinen Gesundheitsgefahren auf 95 Prozent. Im Gegensatz zu Zigaretten sind die Dampfprodukte mit einer Vielzahl von fruchtigen, süßen und herben Geschmacksrichtungen versehen, die mit aufregenden Fantasienamen das Interesse vor allem jüngerer Käufer auf sich lenken.


Die Nachteile von Einweg-E-Zigaretten

Der Politik sind freilich diese Werbemethoden ein Dorn im Auge. Viele verantwortliche Politiker sehen für jüngere Menschen ein erhebliches Verführungspotenzial. Dies gelte zum einen deshalb, weil auch E-Zigaretten nicht ungefährlich sind und möglicherweise neue Risiken in Bezug auf die Atmungssysteme und das Herz-Kreislauf-System verursachen. Zum anderen werden E-Zigaretten als Einstiegsdroge kritisch gesehen, und der Run auf E-Zigaretten steht bei dieser Betrachtung in einem Zusammenhang mit den erstmals seit Jahrzehnten wieder ansteigenden Raucherzahlen unter Jugendlichen in Deutschland.


Mit Blick auf die Folgen für die Umwelt passen Wegwerfprodukte nicht mehr zum Zeitgeist und der mit ihm verbundenen Sensibilisierung für Aspekte der Nachhaltigkeit. Zwar werden Konsumenten dazu angehalten, die Einwegprodukte nach der Benutzung wieder am Verkaufsort abzugeben oder im Wertstoffhof zu entsorgen; allerdings hält sich kaum jemand daran. Dadurch belastet der Elektroschrott die Umwelt, und die Seltenen Erden, die bei der Herstellung verwendet werden, können nicht wiederverwertet werden. Unter anderen deshalb setzt sich Bayern derzeit für ein EU-weites Verbot von Einweg-E-Zigaretten ein.


Fazit: Vergnügen mit Schattenseiten

Einweg-E-Zigaretten und Einweg-E-Shishas bieten Konsumenten den Mehrwert eines niedrigschwelligen Zugangs zur Welt der Vaporizer – mit dem damit verbundenen insgesamt geringeren Gesundheitsrisiko und einer spannenden Aromenvielfalt, die Lust auf Experimente macht. Dennoch sollten sich Käufer in Erinnerung rufen, dass es immer noch am gesündesten ist, ganz auf derartige Mittel zu verzichten.

 

Leider belasten die Wegwerfprodukte die Umwelt und provozieren die Verschwendung der für die digitale Zukunft unverzichtbaren Seltenen Erden. Mit einer fachgerechten Entsorgung haben es Konsumenten allerdings in der Hand, es besser zu machen als viele ihrer Kompagnons. 

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